Heute haben wir eine besondere bzw. leicht verrückte Art, wie sich Brote belegen lassen und dazu noch einen köstlichen Aufstrich. Als vor einer Weile Melanies Schwester bei uns zu Besuch war, erzählte sie von reichlich belegten japanischen Sandwiches, von denen sie auf dem Blog Lecker Bentos und mehr gelesen hatte. Ihre Beschreibung klang so gut, dass wir spontan zum Mittagessen versuchten, solche Sandwiches zuzubereiten. Von dem Ergebnis waren wir auf Anhieb begeistert und verfeinerten dieses später noch mit einer vegetarischen Thunfisch-Creme.
Sandwiches
Ein Sandwich ist eigentlich eine Zwischenmahlzeit, die aus dem englischsprachigen Ländern stammt, heutzutage aber auf der ganzen Welt verbreitet ist. (Weiß-) Brotscheiben werden mit diversem würzigen Belag belegt und zusammengeklappt.
Während Sandwiches in den USA oder in Deutschland relativ dünn belegt werden, wird in Japan mit dem Belag zum Teil etwas übertrieben. 🙂 Ein solches Beispiel gibt es z. B. auf Instagram zu sehen.
Vegetarischer Thunfisch-Aufstrich
In letzter Zeit haben wir uns öfters dick belegte Sandwiches zusammengestellt. Dabei fanden wir unsere Varianten mit vegetarischer “Thunfisch”-Creme am besten.
Zugegeben, als wir das erste Mal von der vegetarischen “Thunfisch”-Creme hörten, bzw. auf der Website von “Forks Over Knives” lasen, waren wir etwas skeptisch, ob so etwas wohl schmecken kann. Da der Aufstrich aber auf Basis von Kichererbsen zubereitet wird und wir Kichererbsen sehr gerne mögen, mussten wir den Aufstrich unbedingt ausprobieren.
Neben den Kichererbsen sorgen geraspelter Knollensellerie für die thunfisch-artige Konsistenz und Nori-Algen bringen einen leichten Meeresgeschmack in die Creme. Die milden Nori-Algen, die auch für die Ummantelung von Sushi verwendet werden, sind in unserem Rezept die entscheidende Änderung zum Originalrezept. Ansonsten haben wir das Originalrezept verändert, indem wir z.B. einzelne Zutaten gegen vollwertige Varianten ausgetauscht und das sauer eingelegte Gemüse durch Zitronensaft ersetzt haben.
Nach einigen Experimenten mit verschiedenen Zutaten finden wir, dass der Geschmack tatsächlich an Thunfisch bzw. Thunfischsalat erinnert, ohne dass echter Thunfisch enthalten ist. Nicht, dass wir den Geschmack unbedingt vermisst haben. 😉 Aber die “Thunfisch”-Creme ist einfach auch eine schöne Abwechslung aufs Brot.
Japanische Sandwiches zusammenbauen
Auf “Lecker Bentos” haben wir ein paar Tipps gelernt, wie die japanischen Sandwiches gelingen:
Zunächst sollten die Brotscheiben etwas dicker als normal geschnitten werden. Für unsere Sandwiches verwenden wir kein Weißbrot sondern Vollkornbrot, bevorzugt ohne Körner. Auf Instagram haben wir aber auch schon japanische Sandwich-Varianten mit Vollkornbrot entdeckt.
Wichtig beim Bauen von japanischen Sandwiches ist es, die Brotscheiben mit einer streichfähigen Komponente wie Pesto, Würzpaste, Senf, Tomatenmark, Mayonnaise, diversen Brotaufstrich wie Avocadomus oder Paprika-Sesam-Aufstrich oder der unten vorgestellten vegetarischen “Thunfisch”-Creme zu bestreichen. Dazwischen wird immer eine Schicht aus einer eher festeren Komponente mit einer streichfähigen Komponente abgewechselt. So hält das Sandwich besser zusammen und wird nicht so schnell trocken.
Für die eher festeren Komponenten haben wir in unsere abgebildete Variante grüne Salatblätter, geraspelte Möhre, Rotkohlblätter, fermentiertes Gemüse (Weißkraut-, Rotkraut und Möhrenmix) sowie Scheiben von weißem Rettich und Gurke verwendet. Ihr könnt aber auch anderes Gemüse nehmen wie Tomatenscheiben, Gemüseschnitzel, flache Bratlinge, Avocadospalten und diverses klein geraspeltes Gemüse.
Wichtig ist, dass jede Schicht möglichst gleichmäßig hoch ist und bis zum Rand geht. Dann bleibt das Sandwich stabiler und es fällt nicht so viel am Rand heraus.
Wer sehr viel Belag unterbringen möchte, legt die erste Brotscheibe auf Frischhaltefolie und umwickelt später damit das fertige Sandwich. Alternativ funktioniert dies auch mit Butterbrotpapier. So wird verhindert, dass der Belag an den Seiten herausfällt. Um den Verpackungsmüll zu vermeiden, umwickeln wir unser Sandwich aber nur, wenn wir unterwegs sind.
Uns gefällt das Konzept der japanischen Sandwiches, da es eine tolle Möglichkeit ist, viel frisches Gemüse auf einem Brot unterzubringen. Wir sind sehr gespannt, was ihr von unserer Kreation haltet. Auf jeden Fall wünschen wir euch viel Freude beim Zusammenbauen eurer super dick belegten Sandwiches! 🙂
Tipp
Falls kein (kleiner) Mixer vorhanden ist, um Algen und Saaten zu zerkleinern, stattdessen die Nori-Algen mit einer Schere sehr klein schneiden und statt Sesam und Sonnenblumenkernen einfach 2 EL fertiges Tahin (Sesammus) verwenden. Alternativ passt auch Mandelmus anstelle von Sesammus.
Vegetarische Thunfisch-Creme
Rezept für einen vegetarischen Thunfisch-Aufstrich auf Basis von Kichererbsen.
Zutaten
- 220 g gekochte Kichererbsen*
- 20 g Sesam
- 20 g Sonnenblumenkerne
- 1 Blatt Nori-Alge
- 2 EL frisch gepresster Zitronensaft
- 5-6 EL Olivenöl
- ½ TL Meersalz
- 1 TL Senf
- ½ TL Honig
- 1 rote Zwiebel
- 2 TL Kapern
- 50 g Knollensellerie geputzt und geschält gewogen
- Pfeffer
Zubereitung
-
Die gekochten Kichererbsen auf einem flachen Teller mit einer Gabel grob zerdrücken. Die zerdrückten Kichererbsen in eine Schüssel geben.
-
Sesam und Sonnenblumenkerne in einer trockenen Pfanne rösten und abkühlen lassen.
-
Das Nori-Algenblatt mit einer Schere in kleine Stücke schneiden und in einem Mixer zerhäckseln. Sesam, Sonnenblumenkerne dazugeben und im Mixer fein mahlen. Zitronensaft, Olivenöl, Meersalz, Senf und Honig hinzufügen. Alles zu einer homogenen Masse im Mixer pürieren und in die Schüssel geben.
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Die rote Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Kapern ebenfalls in kleine Würfel schneiden und beides zu den Kichererbsen geben. Den Knollensellerie grob raspeln und ebenfalls dazu geben. Alles gut vermischen und mit Pfeffer abschmecken.
Rezept-Anmerkungen
* Entspricht ungefähr 110 g getrockneten und über Nacht eingeweichten Kichererbsen, die anschließend frisch gekocht wurden.
Tipp
Falls kein (kleiner) Mixer vorhanden ist, um Algen und Saaten zu zerkleinern, stattdessen die Nori-Algen mit einer Schere sehr klein schneiden und statt Sesam und Sonnenblumenkernen einfach 2 EL fertiges Tahin (Sesammus) verwenden. Alternativ passt auch Mandelmus anstelle von Sesammus.
Cindy Deisinger
Sieht super lecker aus! Welches Brot habt ihr denn dafür benutzt?
Melanie und Sönke
Danke! 🙂 Wir haben gekauftes Vollkornbrot aus unserem ortsansässigen Bioladen genommen. In unserem Bioladen gibt es zum Glück ein prima Angebot, auch von Bäckern, die ihr Mehl noch frisch mahlen.
Liebe Grüße
Barbara
Eure Sandwiches sehen wirklich lecker aus. Der weisse Rettich sieht wie ein Eierbelag aus ;-).
Melanie und Sönke
Witzig mit dem Rettich. 😀 Eigeschmack lässt sich übrigens prima mit “Kala Namak”, indischem Schwarzsalz, erzeugen. Wenn man das auf Avocadoaufstrich drauf tut, schmeckt dieser nach Ei.
Liebe Grüße
Stephie
Das sieht super lecker aus. Träume gerade von solchen Sandwiches auf der Arbeit … aber irgendwie fehlt mir noch das richtige Brotrezept. Bei Sandwiches muss das ja irgendwie weich und nicht so bröselig sein. Unser normales Brot passt da nicht. Ich bin dann mal auf der Suche!
LG
Melanie und Sönke
Hallo Stephie,
das mit dem Brot ist wirklich nicht ganz so einfach. Wichtig ist, dass das Brot wirklich deutlich dicker geschnitten wird als normal. Dadurch sind die Brotscheiben stabiler. Zudem hilft es, wenn der Teig für (selbstgebackenes) Brot gut geknetet wird. Dadurch ist das Brot später weniger bröselig.
Liebe Grüße
Stephie
Danke für diese mega leckere Idee. Habe bei “Cookie und Co.” ein Toastrezept gefunden und vollwertig abgewandelt. Damit war es seeeehr lecker.
Melanie und Sönke
Das freut uns sehr! 🙂
Ulrike Adolph
Sieht ja alles sehr lecker aus, aber wie soll man das essen?
Zerlegen? Mit Messer und Gabel? Einfach reinbeißen scheint mir definitiv
unmöglich….
Liebe Grüße!
Melanie und Sönke
Hallo Ulrike,
die Frage haben wir uns das erste Mal auch gestellt. 🙂 Am besten geht es tatsächlich, wenn man vom Sandwich abbeißt. Dabei braucht man aber nicht gleichzeitig in beide Brotscheiben zu beißen. Bei sehr voll gefüllten Sandwiches knabbern wir das Sandwich stattdessen vom Rand her an und beißen abwechselnd immer nur von einer Brotscheibe ab.
Liebe Grüße
Mareike
Hallo ihr beiden,
es freut mich, dass es das Rezept auf den Blog geschafft hat. 😀 Die Sandwiches sehen sehr lecker aus und ich freue mich darauf den Thunfisch-Aufstrich auszuprobieren.
Liebe Grüße,
Mareike
Melanie und Sönke
Hallo Mareike,
herzlichen Dank für die Sandwich-Inspiration! 🙂 Der Thunfisch-Aufstrich wird dir bestimmt gefallen.
Liebe Grüße
Maria
Hallo Melanie, hallo Sönke,
ich habe heute diese Creme ausprobiert, einfach so zu Dinkelbaguette. Und ich bin total begeistert! Ich habe keine Nori-Blätter sondern -Flocken und hätte da mutiger und etwas mehr als einen Esslöffel nehmen sollen. Außerdem ist mir meine Creme ein bisschen trocken geworden. Beim nächsten Mal (und das wird es definitiv geben!) werde ich das Kichererbsen-Kochwasser auffangen und bei Bedarf noch etwas davon untermischen. Ich würde auch den Sellerie- und/oder Kapern-Skeptikern anraten: Probiert diese Creme einfach mal aus. Sie ist würzig und richtig lecker! Ganz herzlichen Dank euch beiden für dieses – mal wieder – tolle Rezept.
Herzliche Grüße
Maria
Melanie und Sönke
Hallo Maria,
herzlichen Dank für dein Feedback! 🙂
Wenn bei uns die Creme etwas trocken wird, geben wir noch ein wenig mehr Olivenöl dazu, Wasser geht natürlich auch.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo,
da ihr hier ein Algenblatt verwendet habe ich eine Frage an euch. Kauft ihr Algenblätter in Bio-Qualität? Ich habe diese bis jetzt immer im Asia Laden gekauft, da es in unserem Bioladen keine Algenblätter gibt. Die sind geröstet, somit nicht Rohkost, aber so oft gibt es bei uns auch nicht Sushi. Aber halt auch nicht Bio.
vg
Sandra
PS: Euer Kochbuch ist toll geworden. Wir kochen mehrmals in der Woche daraus.
Cornelia
Hallo Melanie, hallo Sönke,
bei uns im Bioladen gabs nur Nori Algen Flocken. Wie groß ist denn das Blatt Nori Algen in eurem Rezept, damit ich weiß, wieviel Flocken ich nehmen muss.
Liebe Grüße
Cornelia
Melanie und Sönke
Hallo Cornelia,
ein Nori-Blatt ist ungefähr 19 cm breit und lang. Wir würden uns langsam mit den Nori-Flocken herantasten und erst einmal einen 1 Teelöffel nehmen. Falls das zu wenig ist, kannst da noch welche ergänzen. Sind gespannt, ob dir die Thunfisch-Creme mundet.
Liebe Grüße