Haben wir nicht gerade erst über unser kulinarisches Wochenende Anfang August berichtet? Mit Kind geht ein Monat irgendwie rasend schnell vorbei… Auch heute möchten wir euch in unserer neuen monatlichen Kolumne einen Einblick geben, wie unser Essensalltag mit Kleinkind am ersten Wochenende des Monats aussah.
Samstag (5.9.2015)
Am Samstagmorgen wartet unsere Tochter bereits ein wenig ungeduldig, bis Papa endlich mit ihr zusammen die Haferflocken fürs Frühstück quetscht. Denn Melissa liebt es nachwievor beim Flockenquetschen mitzuhelfen. Dabei hat sie vor kurzem eine neue Methode entwickelt, um die Haferflocken noch einfacher zu essen: Direkt aus dem Becher “trinken” 😉 . Wie gut, dass Sönke sich seitdem immer ein zweites Glas bereitstellt, um weiter flocken zu können, während Melissa ihre Haferflocken trinkt.
Gewöhnlich gibt es für jedes Familienmitglied eine individuell zusammen gestellte Frühstücksschüssel. Da wir dieses Wochenende aber Besuch von Melanies Mum haben, bereiten wir einfach eine große Schüssel Frischkorngericht für alle zu. Diesmal mit exotischem Touch – frische Kokosnuss, Papaya und Honig-Mango. Melissa findet vor allem die Kokosnuss lecker.
Am Vormittag stehen dann ein paar Aufräumarbeiten an, wie z. B. Kühlschrank reinigen. Das findet Melissa natürlich super spannend und stellt sich bei der erstbesten Gelegenheit in den leeren Kühlschrank.
Zwischendurch nutzt Melanie eine kleine Verschnaufpause, um in Ruhe im Kochbuch “At Home in the Whole Food Kitchen” (Amazon-Link) (das Buch haben wir vor einer Weile vorgestellt) nach Ideen fürs Mittagessen zu recherchieren. Wir entscheiden uns für Blumenkohl-Hirse-Brei gewürzt mit Tamari (Sojasauce). Dazu bereiten wir angebratenen Lauch zu, da wir eine traurige Lauchstange beim Aufräumen des Kühlschranks entdeckt haben. Natürlich darf auch das Frische nicht fehlen: Wir haben etwas gemischten Salat von Freitagabend übrig und schneiden als Ergänzung noch einige Gemüsesticks.
Unser Mittagessen gestaltet sich diesmal besonders turbulent. Zuerst möchte Melissa unbedingt Mamas Gabel. Dann will sie noch Mamas Teller haben und rückt diesen auch nur unter Protest wieder raus. Anschließend findet sie es spannend ihre Gabel in den Trinkbecher zu stellen und obendrein Gemüse reinzuwerfen…
Während die Oma mit Melissa einen Spaziergang macht, bereitet Melanie Muffins für den Nachmittag zu – eine Variation unserer veganen Schoko-Muffins mit Beeren. Zur Saison passend diesmal mit Zwetschgen und nur zum Teil mit Kakaopulver. Vielleicht war es ohne Melissa dann aber doch zu ruhig in den Küche. Denn Melanie stellt aus Versehen “Umluft” anstelle von “Ober-/Unterhitze” ein, so dass die Muffins recht braun werden – aber zum Glück nicht verbrannt 😉 . Am Nachmittag kommen noch Melanies Schwester und ihr Freund vorbei und wir lassen uns gemeinsam die Muffins schmecken.
Da gerade so viele Babysitter da sind, nutzen wir die Chance und fahren alleine zum Biomarkt einkaufen. Viel entspannter ist der Einkauf ohne Töchterchen schon, aber auch viel weniger lustig. Ein bisschen fehlt uns die Maus, wie sie sonst fröhlich mit ihrem kleinen Einkaufswagen durch die Regalreihen schiebt und einpackt, was ihr gerade gefällt.
Leider ist das Wetter am Wochenende sehr herbstlich mit vielen Regenschauern. Doch am Abend zeigen sich vermehrt Sonnenstrahlen und wir beschließen spontan zum wenige Minuten entfernten “Lotter Straßenfest” zu gehen. Dort kehren wir ins Kleinkost ein, einem netten Bistro mit ungewöhnlichen Speisen auf der Karte wie bspw. Wildkräutersalat. Zum Straßenfest gibt es verschiedene Suppen: Wir probieren die vegane Thai-Kokos-Suppe mit Zitronengras, Chili, Ingwer und frischem Koriander. Dazu gibt es selbst gebackenes Baguettes, was leider nur aus Weißmehl ist. Dafür ist die Suppe sehr lecker, aber auch sehr scharf.
Anschließend trinken wir noch einen grünen Smoothie im Qui Oui, einer japanischen Macha-Teebar, die erst seit August direkt gegenüber vom Kleinkost eröffnet hat. Vom grünen Smoothie (ohne Macha!) ist Melissa natürlich sehr begeistert und trinkt zum ersten Mal mit einem Strohhalm.
Sonntag (6.9.2015)
Am Sonntagmorgen bereiten Papa und Tochter wieder gemeinsam Haferflocken zu. Dazu gibt es einen großen Obstsalat und selbst hergestellte Mandelmilch. Beim Frühstück ist Melissa eindeutig ausgeschlafener als ihr Papa 😉 .
Zum Mittagessen bereiten wir Süßkartoffel-Quinoa Muffins zu, auch ein Rezept aus dem Kochbuch “At Home in the Whole Food Kitchen”. Dazu gibt es einen großen gemischten Salat.
Melissa hilft bei den Vorbereitungen in der Küche mit und nascht den Teig. Beim in den Ofen schieben der Muffins, muss ein Muffin unbedingt draußen bleiben. Denn Melissa möchte diesen schon vorher essen.
Beim gemeinsamen Mittagessen finden die Muffins auch gebacken großen Anklang bei Töchterchen. Nur zwischendurch gibt es ein kleines Drama, als Sönke ihr helfen möchte den Muffin aus dem Papierförmchen auszupacken… Ach ja, einmal mussten wir unsere Tochter während des Mittagessens komplett umziehen, da sie sich einen großen Schwung Wasser über die Klamotten gegossen hatte. Bis auf solche “Unfälle” klappt das selbständige Trinken aus einem Becher oder Glas schon richtig gut.
Nach dem Mittagessen machen wir einen Spaziergang durch unsere ehemalige Kleingartenanlage. Wir sind ganz traurig, als wir sehen, dass im Garten unserer damaligen Gartennachbarn die köstlichen Äpfel einfach auf dem Boden vergammeln. Leider ist niemand da, den wir fragen könnten, ob wir beim Ernten helfen dürfen. Auf der Suche nach frischen Äpfeln machen wir daher einen Abstecher zu “unserer” Streuobstwiese, aber dort sind die Äpfel noch nicht reif.
Zum Kaffeetrinken haben wir wieder volles Haus und Sönke bereitet einen Crumble mit Zwetschgen zu. Dazu gibt es geschlagene Honig-Sahne. Melissa verpasst durch ihren Nachmittagsschlaf zwar das Crumblessen, dafür mümmelt sie nachmittags eine Banane und ein paar Weintrauben weg.
Zum Abendessen kehrt wieder mehr Ruhe ein, denn wir sind nur noch zu dritt. Erst sind wir ein wenig unentschlossen, was es geben soll. Wir entscheiden uns für Nudeln mit zweierlei Sauce: einmal Kohl-Sahne-Sauce und Tomatensauce aufgepeppt mit frischem Gemüse. Dazu gibt es wieder einen grünen Salat. Nach dem Abendessen wartet eigentlich noch ein großer Abwaschberg auf uns, aber wir entscheiden uns: der steht auch morgen noch da 😉 .
Das war unser kulinarisches Wochenende in Bildern 🙂 . Nicht dokumentiert haben wir das zwischenzeitliche Chaos in der Küche und wie es nach dem Essen jeweils unter dem Tisch ausgesehen hat 😉 .
Nini
Hallo ihr Drei,
Ich finde diese Artikelserie total toll. Ich schaue zur Inspiration gern, was so auf anderen Tellern landet und oft geht es ja darum, Dinge zu finden die “schnell” zubereitet sind. Bei Familien mit Kind ist das meist gegeben ;). Danke für die Einblicke! Besonders interessant fand ich die Idee Blumenkohl mit Hirse als Brei zu mischen, also der Blumenkohl was doch püriert, wenn ich das richtig verstanden habe. Das stelle ich mir richtig lecker vor!
Liebe Grüße,
Nini
Melanie und Sönke
Hallo Nini,
das freut uns riesig, dass dir die Artikelserie gefällt 🙂 . Der Blumenkohl-Hirse-Brei war erstaunlich lecker und sehr einfach in der Zubereitung. Wir haben Blumenkohlröschen und Hirse mit etwas Salzwasser zusammen in einem Topf weichgekocht (am Ende war so gut wie kein Kochwasser mehr vorhanden). Anschließend haben wir alles per Hand mit einem Kartoffelstampfer gemust und mit Tamari (Sojasauce) gewürzt sowie zu Tisch mit Petersilie bestreut.
Liebe Grüße
Yasmin
Danke für diesen tollen Einblick in Euer Leben. Neben den super Rezepten, hat mir besonders die persönliche Note des Artikels gefallen. Sehr sympathisch. Mehr davon! 🙂
Melanie und Sönke
Vielen Dank! 🙂 Wenn es bei uns zeitlich passt, wird es eine monatliche Kolumne.
Liebe Grüße
Marita Rüter
Hallo ihr zwei,
ich bin immer wieder begeistert von Euren Berichten und den schönen Bildern.
Es stimmt, mit Kind/ern geht ein Monat rasend schnell vorbei, so schnell werden sie groß.
Interessant auch Eure Tipps zum ” Qui Qui und zum Bistro ” Kleinkost “.
Eine Kohl-Sahne-Sauce habe ich noch nie probiert, die würde ich gerne mal versuchen.
Würdet ihr das Rezept verraten?
Liebe Grüße und bis bald 😉
Melanie und Sönke
Hallo Marita,
die Kohl-Sahne-Sauce ist ganz einfach zubereitet, ähnlich wie unser Nudel-Lauch-Sahne-Gericht. Wir braten meist gewürfelte Zwiebel in etwas Butter an, dann geben wir den klein geschnittenen Kohl hinein und braten diesen mit an. Zum Schluss kommt Sahne hinzu.
Liebe Grüße
Sigrid Herrfurth
Hallo,
ich verfolge Eure Seite schon einige Zeit und sie gefällt mir sehr gut. Ich selber möchte mich vollwertiger ernähren und meine Familie soll auch gut davon haben. Aller Anfang ist schwer und ich wunder mich immer wieder was es alles zu essen gibt. So schön abwechslungsreich und schmackhaft. Meine beiden Männer sind noch nicht so überzeugt, wenn ich mal was koche von Euch, aber ein bis zwei Gerichte
haben Ihnen super geschmeckt und das ist doch ein Anfang. Ich selber habe mir eine kleine Getreidemühle angeschafft und mache mir jeden Morgen einen Frischkornbrei mit Obst.
Wir essen jetzt mehr Gemüse, habe mir einen kleinen Gemüsegarten angelegt und alles ist prächtig gekommen. Gestern haben wir 7 Kleine Hokkaido-Kürbisse geerntet und ich muss mir jetzt was überlegen zur Verarbeitung.
LG Sigrid
Melanie und Sönke
Hallo Sigrid,
das klingt doch schon prima! Gemüse aus dem eigenen Garten ist einfach super. Wir waren gerade übers Wochenende bei Sönkes Eltern und haben einen ganzen Schwung der köstliche Ernte aus ihrem Garten mitnehmen dürfen. Darunter war auch ein Hokkaido-Kürbis.
Aus deinen Kürbissen könntest du z. B. Kürbissuppe, Nudeln mit Kürbis und Flammkuchen mit Kürbis zubereiten.
Wir wollen diesen Herbst noch ein wundervolles Kürbis-Kichererbsen-Eintopf Rezept veröffentlichen, das wir gerade bei Sönkes Mum kennengelernt haben.
Liebe Grüße
Conny
Hallo ihr beiden,
ich finde es toll, wie ihr eure Kleine zur vollwertigen Ernährung erzieht. Was die Eltern vorleben, ist immer am Wichtigsten. Ich habe selbst kein Kind und plane auch keins, aber mich würde trotzdem interessieren, was ihr macht, wenn eure Tochter in den Kindergarten und später in die Schule geht? Da ist dann nicht mehr so einfach, ein Kind rein vollwertig zu ernähren, da sich ja vieles der Verantwortung der Eltern entzieht. Ich war zum Beispiel schockiert, als ich gehört habe, dass es bei uns (in Österreich) in manchen Kindergärten bereits verboten ist, dem Kind zum Geburtstag einen selbst gebackenen Kuchen mitzugeben sondern nur noch fertig gekaufte aus dem Supermarkt erlaubt sind. Die Begründung lautet, dass man angeblich nicht garantieren könne, dass in einem normalen Haushalt hygienisch gearbeitet wird. Ich finde sowas furchtbar und absolut nicht akzeptabel, daher würde mich interessieren, ob es 1. in Deutschland auch solche Entwicklungen gibt und 2. wie ihr mit so etwas umgehen würdet?
Melanie und Sönke
Hallo Conny,
von solchen verrückten Entwicklungen, dass man sogar keinen selbstgebackenen Kuchen mehr mitbringen darf, haben wir noch nicht gehört. Die Angst vor jeglichen Mikroorganismen geht aber auch in Deutschland um. Da gibt es z.B. die “Sagrotan-Eltern”, die immer Desinfektionstücher dabei haben und darauf achten, dass ihre Kleinkinder niemals etwas Nichtdesinfiziertes anfassen. Lieber darf ihr Baby sogar mit dem Desinfektionstüchlein spielen. Wir werden immer ganz traurig, wenn wir so einen Unfug sehen. Ganz abgesehen davon, dass die keimtötende Wirkung gar nicht so groß ist, wie es in der Werbung erscheint, möchten wir gar nicht wissen was das vom Kind immer mal wieder über den Mund aufgenommen Desinfektionsmittel im Darm mit den dort für die Gesundheit wichtigen Darmbakterien macht…
Bezüglich Ernährung lassen wir die Zukunft auf uns zukommen. Wenn möglich, wird unsere Wahl für die Betreuung durch das angebotene Essen mit beeinflusst. Hier gibt es große Unterschiede. Wir kennen bspw. eine Kita hier in Osnabrück, in der ein Koch täglich frisch das Essen aus Bio-Zutaten zubereitet. Das ist auf jeden Fall viel besser als das Essen in anderen Kitas, wo es von einer Cateringfirma geliefert wird. So etwas würden wir unsere Tochter nicht essen lassen.
Aber natürlich müssen wir akzeptieren, dass wir nicht mehr alles steuern können, was unsere Tochter isst, je älter sie wird. Unterwegs und bei Einladungen machen wir auch jetzt schon Abstriche und ernähren uns nicht so wie zu Hause…
Liebe Grüße
Julia
Hallo ihr beiden,
ich weiß nicht wo ich diese Frage stellen soll deshalb mache ich es hier. Ich habe gehört das man bei Vollwerternährung und auch bei Rohkost wegen denn Zähnen sehr aufpassen sollte. Habt ihr da vielleicht eine bestimmte Zahnpasta die ihr benutzt? Wie macht ihr das mit eurer Tochter? Habt ihr sonst noch gute Tipps zu diesem Thema?
Vielen Dank für eure Mühe bei Beantworten der Fragen und Tipps.
Gruß Julia
Melanie und Sönke
Hallo Julia,
wir verwenden gerne eine fluoridfreie Zahnpasta aus dem Bioladen (Lavera Basis Sensitive) oder eine Zahnpasta von Sanoll. Unserer Tochter putzen wir die Zähne noch ohne Zahnpasta.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Zähne besser geworden sind, seit dem wir uns vollwertig ernähren. Sprich: Keine Löcher mehr in den Zähnen seitdem. Das ist eigentlich auch die gängige Erfahrung in der Vollwertkost. Denn die vielen Fabrikzucker sind Hauptverursacher für Karies und die werden in der vitalstoffreichen Vollwertkost gemieden.
Aber man muss natürlich auch in einer Vollwerternährung oder der Rohkost aufpassen. Schließlich kann nicht nur Fabrikzucker Karies erzeugen, auch ein zu viel an Honig, Datteln oder Trockenfrüchten kann diese Wirkung haben. Bei unserer Tochter achten wir daher darauf, dass sie wenig Honig und Trockenfrüchte isst. Sie hat z. B. bislang zum Frühstück noch nie selbst gemachte Marmelade oder andere süße Brotaufstriche gegessen.
Liebe Grüße