In unserem Schrebergarten wächst jede Menge Rhabarber, der von unseren Vorgängern gepflanzt wurde. Wir selbst wären nicht auf die Idee gekommen Rhabarber zu pflanzen. Denn als Kinder mochten wir Rhabarber überhaupt nicht. Rhabarber gab es damals meist als Kompott, den wir beide als fürchterlich sauer in Erinnerung haben.
Nun hatten wir also Rhabarber in unserem Garten und wollten diesen irgendwie verwenden. Melanie erinnerte sich, dass sie auf einer Sprachreise in England ein leckeres Rhabarbargericht gegessen hatte. In ihrer Gastfamilie hatte ihre Gastmutter regelmäßig Crumble zubereitet, der neben anderen Obst auch Rhabarber enthielt.
Was ist Crumble?
Crumble ist mit Streuseln überbackenes Obst. In der nichtvollwertigen Variante bestehen die Streusel üblicherweise aus Zucker, Butter und Weißmehl. In unserer vollwertigen Variante verwenden wir Honig, Butter und frisch gemahlenes Vollkornmehl aus Dinkel. In England wird zum Crumble meist Vanillesauce oder Vanilleeis serviert. Mit geschlagener Sahne oder pur schmeckt Crumble auch köstlich. Normalerweise wird Crumble heiß serviert. Aber kalt schmeckt dieser ebenfalls sehr lecker.
Crumble ist auch super für die Verwertung von restlichem Obst. Einfach diverses Obst klein schneiden und mixen. Zu Rharbarber passen zum Beispiel sehr gut Äpfel oder Himbeeren.
Infos zur Rhabarberpflanze
Durch das Crumble-Rezept haben wir unsere Rhabarberpflanzen mittlerweile sehr zu schätzen gelernt. Zum Glück, denn Rharbarber ist eine wunderbare Pflanze. Da sie mehrjährig ist, reicht es aus, sie einmal auszupflanzen. Danach wächst sie praktisch von alleine und ist daher äußerst pflegeleicht. Eine große Pflanze sorgt für eine kontinuierliche Ernte von Frühjahr bis in den Sommer hinein. Einmal im Jahr (Frühjahr oder Herbst) mit Kompost zu düngen, steigert den Ertrag noch. Sehr schön ist, dass Rhabarber bereits im Frühjahr kräftig wächst und somit das erste “Obst” im Gartenjahr ist. Wobei Rhabarber eigentlich kein Obst ist, sondern aus der Familie der Knöterichgewächse stammt und daher mit Buchweizen, Sauerampfer und Wiesenknöterich verwandt ist. Vom Rhabarber werden nur die Stile verwendet, da die Blätter giftige Stoffe enthalten.
Crumble-Variation mit Roggen
Eine weitere Crumble-Variation mit Roggenmehl haben wir im Vollwert-Forum entdeckt und ausprobiert. Der kräftige Geschmack vom Roggen harmoniert hervorragend mit dem Rhabarber. Für diese Variante einfach 100 g Roggenvollkornmehl und 50 g Dinkel- oder Weizenvollkornmehl verwenden.
Update (Mai 2013):
Der Rhabarber-Crumble schmeckt auch vorzüglich zusammen mit unserem Mohn-Mousse. Die TeilnehmerInnen von unserem Kochkurs waren begeistert von dieser Kombination :-).

Rhabarber Crumble
Zutaten
- ca. 500 g Rhabarber in 1 cm breite Stücke geschnitten
- 1 Apfel in Würfel geschnitten
- 50 g flüssiger Honig
Streusel
- 150 g Vollkornmehl Dinkel oder Weizen
- 75 g Butter
- 50 g Honig
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise gemahlene Vanilleschote
Zubereitung
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Die Rhabarber- und Apfelstücke in eine Auflaufform geben. Den flüssigen Honig unterheben.
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(Hierfür eignet sich flüssiger Honig wie Akazienhonig am Besten. Falls der Honig zu fest ist, vorsichtig im Wasserbad erhitzen. Dadurch wird der Honig wieder flüssig.)
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Vollkornmehl, Butter, Honig, Zimt und gemahlene Vanilleschote in einer Küchenmaschine oder mit den Knethaken eines Rührgerätes vermengen bis Streusel entstehen.
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Die Streusel auf dem Rhabarber gleichmäßig verteilen.
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Bei 200°C Ober-/Unterhitze ca. 30 Minuten backen, bis die Streusel knusprig braun sind und der Rhabarber weich ist.
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Optional mit geschlagener Sahne, Vanillesauce, Vanilleeis oder Mohnmousse servieren. Schmeckt auch pur köstlich.

Katja
Hallo ihr Beiden,
Habe as Crumble statt mit Apfel mit Birne gemacht… Damit meine Tochter sich ran traut 🙂
War super lecker!
Danke!
Melanie und Sönke
Schön zu
hörenlesen, dass euch der Crumble geschmeckt hat :-). Mit Birnen stellen wir uns den Crumble auch sehr lecker vor. Bei uns gab’s dieses Jahr auch schon ein paar mal Crumble. Wir haben schließlich soo viel Rhabarber in unserem Garten ;-).Liebe Grüße
Marisa
Hallo Ihr Beiden,
das Rezept ist super lecker, ihr habt mich aber jetzt sehr neugierig auf vollwertige Vanillesoße und Vanilleeis gemacht. Könntet ihr die Quelle oder eure Rezepte verraten?
Viele Grüße
marisa
Melanie und Sönke
Hallo Marisa,
vielen Dank! Das nächste Rezept diese Woche wird wieder mit Rhabarber sein – aber kein Dessert :-).
Rezepte für vollwertige Vanillesoße und Vanilleeis findest du beispielsweise im Vollwert-Forum:
Vanillesoße und Vanilleeis
Besonders lecker zum Rhababer Crumble ist übrigens auch unser Mohn-Mousse. Uns schmeckt es sogar besser als Vanillesoße oder Vanilleeis dazu.
Julia Cawley
Hallo Ihr Zwei!
Ich habe gestern meine neue Mühle mit Eurem Crumble eingeweiht! Ich habe anstelle des Rhabarbers Erdbeeren und Nektarinen genommen, weil ich keinen Rhabarber hier hatte und das hat trotzdem richtig super geschmeckt! Habe noch meine Nachbarn eingeladen und dann war das ruckzuck aufgegessen. Mein Mann ist ein bisschen skeptisch, wenn etwas zu gesund klingt, aber auch der war begeistert! Danke für das super Rezept!
Julia
Melanie und Sönke
Hallo Julia,
herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Mühle! Super, dass alle von unserem Crumble so begeistert waren :-). Jetzt steht einer “Vollwert-Challenge” mit frisch gemahlenen Mehl auf Liz & Jewels nichts mehr im Weg ;-)!
Sperling
Hallo Melanie und Sönke,
ich habe gehört, dass Rhabarber ein Calciumräuber sein soll. Was sagt ihr dazu?
Viele Grüße
Sperling
Melanie und Sönke
Hallo Sperling,
vielleicht puffert der Körper die Oxalsäure aus dem Rhabarber durch Calcium, d.h. die Säure wird durch Calcium neutralisiert. Dadurch würde das Calcium dann für andere Funktionen nicht mehr zur Verfügung stehen. Aber das gilt auch für andere Stoffe, die im Körper entstehen bzw. aufgenommen werden. Da wir Rhabarber nur saisonal essen und dann auch nicht dreimal täglich, sehen wir daher keine Gefahr. Andere Nahrungsmittel (wie z.B. raffinierte Zucker, Auszugsmehle und Fleisch), die als stark säurebildend gelten und das ganze Jahr über gegessen werden, sind sicherlich viel problematischer als Rhabarber.
Zudem ist Calcium eines der am häufigsten vorkommenden Mineralstoffe und in fast jedem Lebensmittel vorhanden, so dass eine Unterversorgung bei einer vollwertigen naturbelassenen Ernährung schwer möglich ist.
Liebe Grüße
Gast
Schönes Rezept. Danke! Rhabarberstängel von der Pflanze bitte nur abdrehen nicht abschneiden 🙂
Melanie und Sönke
Vielen Dank für den Hinweis, das haben wir mittlerweile auch gelernt 😉 !
Jules
Hallo ihr Beiden,
einen sehr inspirierenden Blog habt ihr hier 🙂
Bei dem Rezept musste ich kurz schmunzeln, weil ich auch zum Crumble diese England-Assoziationen, noch aus meiner Au Pair Zeit in England, habe.
Vielleicht schau ihr mal bei mir vorbei 😉
http://the-mint-elephant.com/rhabarber-crumble-rezept-der-fruchtig-suessen-verfuehrung/824/
Liebste Grüßchen
Jules
Melanie | Vollwert-Blog
Hallo Jules,
dankeschön 🙂 .
Schöner Zufall, dass du auch Crumble mit England verbindest und deine Rhabarber-Kindheitserinnerungen nicht so gut waren 😉 . Beim Stöbern auf deinem Blog habe ich mich gleich in deine Bilder verliebt 😉 .
Liebe Grüße
Gabriele
Einfach zum Reinknien