Unser Gemüseanbau im Garten war dieses Jahr wieder nicht ganz so ertragsreich. Schnecken, Rehe und Co. finden unser Gemüse einfach zu lecker. Aber unsere Kürbisernte war ganz ordentlich. Die Kürbispflanze ist so gut gewachsen, dass sie fast das ganze Gemüsebeet eingenommen hat. Zwar haben einige fette Schnecken viele Blüten und Minikürbisse aufgefressen, bevor sie sich richtig entwickeln konnten. Trotzdem haben wir ein paar schöne Kürbisse ernten können (Gewicht zwischen 1,1 und 7,6 kg), von denen zwei Prachtexemplare noch im Keller lagern. Denn je nach Sorte sind Kürbisse mehrere Monate an einem kühlen, aber frostfreien Ort lagerfähig. Angeschnitten sind Kürbisse dagegen nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar.
Vorgeschichte
Wir wissen eigentlich gar nicht so genau, was wir für eine Kürbissorte angebaut haben. Vor zwei Jahren hatte Sönkes Mutter Kerne von einem Hokkaido-Kürbis aus ihren Garten wieder ausgesäht. Doch anstatt Hokkaido-Kürbissen kam eine seltsame Mutation heraus, die nicht ganz nach Hokkaido aussah. Die Kürbisse waren heller und hatten keine typische orange-rote Schale. Auch das Gewicht war höher und lag teilweise bei mehr als 5 kg, wohingegen Hokkaido-Kürbisse normalerweise nur 1-3 kg schwer werden.
Letztes Jahr bekamen wir auch einen dieser seltsamen Kürbisse geschenkt und tauften ihn auf “mutierten Riesen-Hokkaido”. 😉 Denn genauso wie bei richtigen Hokkaido-Kürbissen kann auch bei dieser Sorte die Schale mitgegessen werden und das Fruchtfleisch ist ähnlich aromatisch. Von dem mutierten Kürbis hatten wir uns ein paar Kerne aufgehoben, die wir dieses Jahr erfolgreich wieder aussähten. Da die Kürbisse aussahen, wie die Sorte von Sönkes Mutter scheint sie zumindest “stabil” und kein F1-Hybrid zu sein. Bei Hybridsorten besteht nämlich die Gefahr, dass beim Wiederaussähen der Kerne irgendein nicht besonders leckerer Kürbis entsteht. Vermutlich ist der mutierte Kürbis durch das Bestäuben mit Pollen von einer anderen Kürbis-Sorte entstanden. Auch für nächstes Jahr haben wir uns Saaten aufgehoben. Mal schauen, was wir dann für eine Ernte bekommen.
Unser Lieblingsgericht
An einem mehrere Kilo schweren Kürbis-Prachtexemplar essen wir locker eine Woche – jeden Tag mindestens ein Kürbisgericht. Zum Glück ist Kürbis vielfältig zu verwenden: roh im Salat, in Kürbisbrot, als vegetarischer Belag für Flammkuchen, ganz klassisch als Suppe oder sogar als Dessert. Unser absolutes Lieblingsgericht sind Nudeln mit Kürbissauce.
Mit den Nudeln in Kürbissauce verbinden wir besondere Erinnerungen. Denn Sönke hat das Gericht zum ersten Candle-Light-Dinner für Melanie vor fast 8 Jahren zubereitet. Das Rezept dazu entdeckte Sönke auf einer Packung Maronen-Nudeln. (Die Nudeln fanden wir dieses Jahr lustigerweise auf der Rohvolution wieder.)
Originalrezept
Das Originalrezept besteht aus in etwas Wasser weich gekochtem Hokkaido-Kürbis, der mit Maronen-Bandnudeln und Kürbiskernöl serviert wird. Als Toppings zum Garnieren wurden Pinienkerne und Parmesan oder als vegane Variante Haferflocken empfohlen. Das Ganze ist nicht nur super einfach zubereitet, sondern auch einfach köstlich. Gemeinsam haben wir das ursprüngliche Gericht mit vielen möglichen weiteren Toppings verfeinert und dabei unser Lieblingsnudelessen kreiert.
Unsere Verfeinerung
Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Kürbissorten – alle mit ihrem eigenen Aroma. Wir haben für das Gericht schon verschiedene Sorten ausprobiert, aber am besten schmeckt es uns mit dem sehr aromatischen Hokkaido-Kürbis und unserer Mutation. Praktischerweise braucht ihr Hokkaido-Sorten im Vergleich zu vielen anderen Kürbissen nicht zu schälen, so spart ihr euch diesen etwas aufwändigen Arbeitsschritt. Lediglich die Kerne werden entfernt.
Folgende Toppings haben wir schon ausprobiert:
- Rucola, klein geschnitten
- Paprikaschote, fein gewürfelt
- Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten
- selbst gezüchtete Sprossen wie z.B. Alfalfa oder Linsensprossen
- frische Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch, fein gehackt
- frisch geflockte Haferflocken
- Kürbiskernöl
- Saaten wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Pinienkerne (am leckersten frisch geröstet)
- Kapern
- Käse wie Fetawürfel oder frisch geriebener Parmesan
Je nach Topping ist das Gericht entweder vegan, tiereiweißfrei oder vegetarisch.
Unsere Favoriten sind Rucola, Kürbiskernöl, Haferflocken und geröstete Kürbiskerne. Wer mag, kann auch noch ein wenig Chili an die Kürbispfanne geben.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachkochen und Experimentieren mit euren Toppings! 🙂
Vollkorn-Nudeln mit Kürbissauce
Zutaten
- ca. 500 – 600 g Hokkaido Kürbis
- ca. ½ TL Salz
- 150 g Vollkorn-Bandnudeln
Zum Verfeinern
- verschiedene Toppings nach Wunsch*
Zubereitung
-
Die gewünschten Toppings vorbereiten (waschen, klein schneiden, rösten) und in kleine Schälchen verteilen.
-
Den Hokkaido-Kürbis waschen, vierteln und die Kerne entfernen. Komische Stellen und Gnubbel auf der Schale entfernen. Den Kürbis samt Schale in kleine Stücke schneiden.
-
Den klein geschnittenen Kürbis in eine Pfanne geben und mit Wasser leicht bedecken. Aufkochen lassen, klein stellen und ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen, bis das Kürbisfleisch weich wird und langsam zerfällt. Mit etwas Salz würzen.
-
Während der Kürbis kocht, Wasser in einem großen Topf erhitzen und die Nudeln nach Packungsanleitung gar kochen.
-
Den Kürbis zusammen mit den Nudeln servieren. Wie beim Raclette-Essen kombiniert jeder die Toppings nach eigener Vorliebe.
Rezept-Anmerkungen
*Folgende Toppings haben wir schon ausprobiert:
- Rucola, klein geschnitten
- Paprikaschote, fein gewürfelt
- Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten
- selbst gezüchtete Sprossen wie z.B. Alfalfa oder Linsensprossen
- frische Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch, fein gehackt
- frisch geflockte Haferflocken
- Kürbiskernöl
- Saaten wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Pinienkerne (am leckersten frisch geröstet)
- Kapern
- Käse wie Fetawürfel oder frisch geriebener Parmesan
Marita Rüter
Hallo,
auch ganz einfache Gerichte können sehr lecker sein wenn die
Grundzutaten gut sind. Mit einem tollen Kürbiskernöl und den
gerösteten Kürbiskernen wird das Essen bestimmt ein Genuß.
Wo kann ich die Maronen-Nudeln bekommen?
Für Eure Antwort schon einmal vielen Dank!
Melanie
Einfache leckere Gerichte sind die Besten :-). Wir kaufen unser Kürbiskernöl gerne bei kleinen Ölmühlen wie z.B. der Wesermühle. Dort gibt es sogar Kürbiskernöl aus ungerösteten Kürbiskernen. Die Maronen-Nudeln sind leider nicht aus Vollkornmehl. Wir verwenden meist Vollkornbandnudeln aus Dinkel, die wir bei der Fattoria la Vialla bestellen.
Liebe Grüße
Katja
Hallo,
das gibt es bei mir heute abend. Ich nehme noch ein paar Möhrchen und gare die zusammen mit dem Kürbis, dann noch Chili dazu und Kürbiskernöl.
Schönes Rezept!
Melanie und Sönke
Mmhhh, das klingt nach einer leckeren Variation :-)!
Esther
Vielleicht bin ich zu blöd, das zu verstehen, aber: gießt Ihr das Wasser ab, nachdem der Kürbis fertig gekocht ist, oder gehört das mit zur Soße?
Melanie und Sönke
Wir gießen das Wasser nicht ab, da es sonst zu trocken wird. Wenn der Kürbis schön zerfallen ist, dann wird es eine dickflüssige Sauce.