Im Frühjahr wächst noch nicht viel im Garten. Trotzdem gibt es bereits eine Menge zu ernten, denn viele Wildkräuter sind jetzt besonders zart und mild. Seit Sönke damals an der Universität Oldenburg ein Wildkräuterseminar besucht hat, ist sein Interesse für Wildkräuter geweckt worden. Also freuen wir uns jedes Jahr, wenn das ganze “Unkraut” zu wachsen beginnt und damit die Gartensaison einleitet. Denn mit vielen dieser sogenannten “Unkräuter” lassen sich wunderbare Gerichte zaubern. Dabei entdecken wir immer wieder neue Köstlichkeiten.
Eines unserer Lieblingsrezepte im Frühjahr ist eine Quiche mit Wildkräutern. Die Quiche kann vollständig mit Wildkräutern zubereitet werden. Da das Sammeln von Wildkräutern allerdings etwas aufwändig ist, strecken wir den Wildkräuterbelag meist mit Spinat oder Mangold. Die Wildkräuter Quiche schmeckt warm und kalt sehr lecker. Reste eignen sich hervorragend als Mittagessen fürs Büro oder für unterwegs.
Welche Wildkräuter?
Wichtig ist es, nur die Wildkräuter zu sammeln, die ihr eindeutig bestimmen könnt. Einfach zu identifizieren und zu sammeln sind z. B. Löwenzahn und Brennnessel. Beim Bärlauch dagegen kann es zu gefährlichen Verwechslungen mit Maiglöckchen kommen. Sehr hilfreich ist es daher einen Kräuterkurs zu besuchen. In Osnabrück werden beispielsweise Kurse von der Volkshochschule angeboten. An einem solchen Wildkräuterspaziergang nehmen wir im Juli selbst teil.
Auch ein guter Kräuterführer ist beim Sammeln nützlich. Uns gefällt z.B. “Essbare Wildpflanzen” (Amazon-Link) sehr gut. In diesem Buch wird praktischerweise auf die markanten Merkmale einer Pflanze und auch auf Verwechslungsgefahren hingewiesen. Das Besondere ist, dass die Sortierung der Kräuter nach Blattform erfolgt, was das Bestimmen einer unbekannten Art erleichtert.
Ein paar Worte zum Sammeln
Wegen der hohen Schadstoffbelastung solltet ihr mindestens 50 Meter von einer Straße entfernt sammeln. Auch dort wo Hunde ihre Geschäfte machen, ist es ungünstig zu sammeln. Deshalb “plündern” wir hauptsächlich unseren Garten. Dabei achten wir darauf, nur so viel zu sammeln, wie wir benötigen. Zudem reißen wir keine Wurzeln raus, damit die Sammelstellen erhalten bleiben. Angefressene Blätter sammeln wir möglichst nicht mit bzw. sortieren sie später aus.
Kleiner Wildkräuterführer
Weit verbreitet sind folgende Wildkräuter:
Brennnessel
Gänseblümchen
Giersch
Gundermann
Knoblauchsrauke
Löwenzahn
Kleine Anmerkungen
Streng genommen ist unsere Quiche keine richtige Quiche, da ihr Boden nicht aus Mürbeteig besteht. Mürbeteig finden wir auf Grund des hohen Butteranteils zu “schwer”. Daher verwenden wir einen Pizzateig aus Hefe.
Falls ihr keine Quicheform besitzt, könnt ihr auch einfach eine Springform nehmen.
Quiche mit Wildkräutern und Spinat
1 Quiche- oder Springform (26 cm)
Teig
1/2 Würfel frische Hefe
150 ml lauwarmes Wasser
250 g Dinkelvollkornmehl
2 EL Olivenöl
1 TL Salz
Belag
1-2 handvoll Wildkräuter (z. B. Bärlauch, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch, Gundermann, Knoblauchsrauke, Löwenzahn)
ca. 500 g frischer Spinat, in feine Streifen geschnitten
etwas Butter oder Öl, zum Anbraten
4 Knoblauchzehen, fein gehackt
Salz
Pfeffer
200 ml saure Sahne
Sonnenblumenkerne, zum Bestreuen
- Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. In einer großen Schüssel Dinkelvollkornmehl, Olivenöl, Salz und aufgelöste Hefe zu einem Teig verkneten. Den Teig zugedeckt mindestens eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Für den Belag die gesammelte Kräuter gründlich waschen und klein hacken.
- In einer großen Pfanne den Spinat mit zwei Knoblauchzehen in etwas Butter oder Öl andünsten. Die Wildkräuter hinzugeben. Mit einer ordentlichen Portion Salz (ca. 1/2 TL) und Pfeffer würzen.
- Die saure Sahne mit dem restlichen beiden Knoblauchzehen vermengen, in die Pfanne geben und unterheben.
- Eine Quiche- oder Springform einfetten und den Teig einpassen.
- Die Kräuter-Spinat-Mischung gleichmäßig auf dem Teig verteilen und mit Sonnenblumenkernen bestreuen.
Bei 200°C Ober-/Unterhitze ca. 35 Minuten backen, bis der Belag fest ist.
Susanne
Das Rezept hört sich wirklich sehr lecker an! Das muss ich auch mal ausprobieren!
Melanie und Soenke
Vielen Dank, die Quiche ist wirklich lecker :-). Da man zur Zeit fast nur noch Löwenzahn dafür ernten kann, lohnt sich die Quiche vor allem im Frühjahr zu zubereiten, wenn es viele verschiedene Wildkräuter zu sammeln gibt. Eine Freundin von uns hat die Quiche schon mit Rucola anstelle von Wildkräutern gebacken. Das soll auch lecker geworden sein.
Karin
Hallo Ihr beiden,
ich habe gestern eure Quiche gebacken mit Mangold und Bärlauch, sehr sehr lecker mit schönem knusprigen Teig.
Danke für das Rezept
Melanie und Sönke
Hallo Karin,
gern geschehen :-). Deine Kombination wollen wir auch ausprobieren, haben gerade noch eine Menge Mangold im Kühlschrank und gestern Bärlauch in unserem Garten entdeckt.
Liebe Grüße
Roswitha
Hallo ihr Beiden,
habe gestern euere Quiche ausprobiert, allerdings nur mit Spinat.
Da ich nur noch 260 g frischen Spinat zuhause hatte, nahm ich noch 450 g Tiefkühlspinat dazu.
Hatte als erstes eine gr. Zwiebel angedünstet, dann den Tiefkühlspinat dazugegeben, vorsichtig auftauen lassen, später den frischen Spinat dazu gegeben. Mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss abgeschmeckt, ein Gedicht. Hatte für die Teigmenge allerdings ein großes Blech genommen. Aber total lecker das Rezept. Werde ich öfter machen, auch mal mit Wildkräuter. Übrigens die Pitataschen und euere Teigtaschen sind auch super.
Liebe Grüße, Roswitha
Melanie und Sönke
Vielen Dank für dein schönes Feedback :-)!
Das Quiche-Rezept ist äußerst wandelbar. Wir haben beispielsweise im Winter die Quiche sogar mit Grünkohl gebacken.
Liebe Grüße
Julia
Ich liebe Quiches und bin immer auf der Suche nach neuen, gesunden Inspirationen hierfür. Diese werde ich demnächst nachbacken und bin schon sehr gespannt!
Anja
Hallo!
Vielen Dank für dieses wunderbare Rezept! Superlecker!!! Habe die Quiche mit einer bunten Mischung
aus Wildkräutern zubereitet und werde ganz sicher auch mal die o.g. Varianten ausprobieren.
Liebe Grüße
Anja