Vor Kurzem haben wir darüber berichtet, dass es super einfach ist Gemüse selbst zu fermentieren und ein Basisrezept für Sauerkraut vorgestellt. Heute haben wir ein ganz einfaches Grundrezept für fermentierten Chinakohl bzw. Kimchi für euch.
Kimchi ist ein traditionelles Gericht aus der koreanischen Küche und wurde sogar von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Dabei gibt es aber gar nicht das eine Kimchi-Rezept. Die Zutaten unterscheiden sich je nach Region in Korea deutlich. Zum Teil werden sogar Meeresfrüchte ins Kimchi gegeben. Typisch ist jedoch als Grundzutat Chinakohl, der zusammen mit den übrigen Zutaten fermentiert wird. Traditionell wird hierfür der Chinakohl zunächst für mehrere Stunden in Salzwasser eingelegt, bis dieser dann ausgewrungen und weiterverarbeitet wird. Das fanden wir zu aufwändig und hat uns lange abgeschreckt selbst Kimchi anzusetzen.
Als wir dann ein schnelles Rezept ohne vorheriges Einweichen vom Chinakohl bei Sarah auf dem Blog My New Roots entdeckten, haben wir uns zum ersten Mal an die Zubereitung gewagt und bemerkt, wie einfach die Herstellung ist. Nur das Schneiden der Zutaten kann etwas länger dauern. Aber einmal angesetzt, muss man fast nichts mehr tun. 😉
Die Zubereitung von unserem Kimchi ist wirklich leicht: Es werden einfach Chinakohl, Rettich, Möhren und Apfel klein geschnitten und eine würzige Paste aus Ingwer, Knoblauch und Chilischote gemixt. Das alles kommt zusammen mit Salz in eine große Schüssel, damit es kräftig gestampft werden kann. Wir nutzen mittlerweile einen Kochtopf zum Stampfen statt einer Schüssel, da ein Kochtopf einen geraden Boden besitzt. So geht das Stampfen sehr viel einfacher, als in einer Schüssel mit gewölbtem Boden. Fürs Stampfen nehmen wir einen Kartoffelstampfer aus Holz.
Nach dem Stampfen muss der Kimchi-Ansatz noch für ca. 2 Stunden ziehen, damit sich Flüssigkeit bildet. Danach wird der Ansatz in (Fermentier-) Gläser gefüllt und nach wenigen Tagen ist das Kimchi fertig! 🙂
Pur ist der Geschmack vom Kimchi recht kräftig. Kimchi essen wir daher gerne als Beilage zusammen mit gemischtem Salat, Brot oder zu warmen Gemüsepfannen.
Mehr Hintergrundinformationen zum Fermentieren findet ihr in unserem “Gemüse fermentieren leicht gemacht”-Artikel. Falls ihr neugierig seid auf weitere Rezepte und ihr jede Menge Kostproben testen wollt, freuen wir uns euch in unserem Fermentieren- & Sprossenzucht-Workshop begrüßen zu können.
Wir wünschen euch gutes Gelingen beim Fermentieren! 🙂
Kimchi (einfaches veganes Rezept)
Zutaten
- 750 g Chinakohl
- 300 g weißer Rettich
- 200 g Möhren
- 1 kleiner Apfel ca. 100 g
- 30 g Ingwer
- 2 Knoblauchzehen ca. 10 g
- 1 frische Chilischote ca. 8 g
- 20 g Meersalz
Zubereitung
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Chinakohl, Rettich, Möhren und Apfel gründlich waschen. Den Chinakohl in mundgerechte Stücke schneiden. Den Rettich und die Möhre in feine Streifen oder Stifte schneiden. Den Apfel würfeln. Alles in einen großen Kochtopf oder in eine große Schüssel geben.
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Ingwer und Knoblauch schälen sowie die Kerne aus der Chilischote entfernen. Ingwer, Knoblauch und Chili in einem Mixer zerkleinern. Zu den übrigen Zutaten in die Schüssel geben und das Salz ergänzen.
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Mit einem Kartoffelstampfer alles kräftig stampfen. Dann umrühren und nochmals stampfen. Noch 4 – 5 Mal umrühren und jeweils stampfen. Die gestampften Zutaten für mindestens 2 Stunden stehen lassen, damit sich Flüssigkeit bildet.
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Den Kimchi-Ansatz in heiß ausgewaschene (Fermentier-) Gläser geben. Zum oberen Rand sollten ein paar Zentimeter Platz sein, denn der Kimchi-Ansatz wird sich etwas ausdehnen. Den Kimchi-Ansatz beim Einfüllen immer wieder gut zusammendrücken, damit möglichst alle Luftblasen herausgehen und das Gemüse vollständig von Flüssigkeit bedeckt ist.
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Das Gemüse mit einem Gewicht herunterdrücken. Dafür eignen sich z.B. ein kleines Marmeladenglas, das ihr mit Wasser füllt und in das große Fermentierglas stellt. Alternativ lassen sich auch gut mehrere Glasdeckel von kleinen Einweckgläsern verwenden.
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Ab dem zweiten Tag könnt ihr anfangen das Kimchi zu probieren. Wenn es den für euch richtigen Geschmack erreicht hat, könnt ihr das Kimchi im Kühlschrank lagern. Dort soll sich Kimchi für mehrere Monate halten, bei uns war es bislang aber viel schneller aufgegessen.
Jesse Gabriel
Hallo ihr beiden bzw ihr vier.
Ach, ich weiß schon warum ich euren Blog sooo liebe und dank Abo verpasse ich zum glück keine Neuigkeiten.
Vielen dank dafür!!!
Eine Frage habe ich noch bevor ich loslege, muss ich den Apfel bzw Obst unbedingt mit rein geben?
Ganz Viele liebe Grüße sendet euch,
Jesse Gabriel
Suse
huhu,
ich gebe den apfel bzw die birne, die meist empfohlen werden,
nicht zu. dafür noch ein wenig getrocknete algen (meeressalat).
wird immer gut auch ohne reispaste oder obst.
grüße suse
Jesse Gabriel
Super, danke!
Mag beides nicht so gerne in Fermentierten Sachen.
Viele Grüße,
Jesse Gabriel
Suse
huhu,
klasse, gerade heute habe ich wieder 6 chinakohl angesetzt!
versucht es mal mit dem original koreanischen chili, einfach noch mal ein spezieller geschmack.
wir machen unser kimchi auch selber und waren letztens beim koreaner essen und was sagt mein mann: das kimchi schmeckt ja wie bei dir 🙂
das mit dem salzwasser ist nicht so nervig, wenn man einen guten zeitplan hat.
ich nehme meistens das rezept vom blog wilde fermente (isa)
grüße suse
Claudia Rolfs
Hallo Melanie und Sönke,
seit ein paar Wochen lese ich mich öfter auf eurem Blog fest und habe schon einiges ausprobiert. Wirklich toll, sehr lecker und mit Geling-Garantie.
Ich bin selber Gesundheitsberaterin, aber nicht aktiv als solche tätig. Ich finde ganz erstaunlich, dass ihr “nebenbei” noch Zeit für den Blog habt. Das geht nur, wenn beide an einem Strang ziehen. Das ist bei mir leider nicht so, da werde ich fast ein bisschen neidisch.
Mir ist schon des öfteren mein Sauerkrautansatz verdorben. Jetzt habe ich mir die von euch empfohlenen Gläser gekauft und Kimchi angesetzt. Technisch einwandfrei, hat sehr gut funktioniert! Nur leider ist mir das Kimchi viiiel zu scharf. Habt ihr eine Idee, wie ich es retten kann? Ich habe 2 Gläser und komme sicher über den ganzen Winter damit, wenn ich es mit viel Salat mische – in homöopathischen Dosen.
Demnächst werde ich Sauerkraut ausprobieren, das Essen wir in der kühleren Jahreszeit gerne.
Viele Grüße,
Claudia
Gudrun Köhler
Hallo Melanie, hallo Sönke,
da es jetzt im Garten wieder unterschiedlichste Gemüsesorten wie Zucchini, Möhren, Gurken, Rote Bete und anderes mehr gibt, habe ich die Frage ob sich jedes Gemüse für Kimchi eignet oder welche Eigenschaften das Gemüse haben muss.
Grüße Gudrun
Melanie und Sönke
Hallo Gudrun,
prinzipiell kann jedes Gemüse sauer eingelegt werden. Dabei könnte auch jedes Gemüse mit einer scharfen Mischung wie beim Kimchi gewürzt werden. Festere Gemüsesorten wie Kohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rote Bete und Möhren lassen sich sehr gut sauer einlegen. Eher weiche Gemüse wie Zucchini und Gurke werden beim Fermentieren schnell etwas komisch weich. Tanninhaltige Blätter wie z.B. von Weinreben, Johannisbeere und Eiche sollen helfen, dass solches Gemüse nicht ganz so schnell weich wird.
Liebe Grüße
Petra
Hallo Ihr Lieben,
nun habe ich vor Kurzen auch mal das Kimchi-Rezept ausprobiert und bin hin und weg. Wenn ich gewusst hätte, wie lecker das ist, hätte ich es schon viel früher ausprobiert – so würzig und aromatisch. Habe sogar schon eine Variante mit Paprika ausprobiert, den ich zusätzlich hinzugefügt habe – einfach genial, das gibt’s bald mal wieder.
Danke für dieses tolle und einfache Rezept.
Ich grüße euch ganz herzlich, alles Liebe und weiter so,
Petra
Melanie und Sönke
Hallo Petra,
herzlichen Dank für dein Feedback! Freuen uns riesig, dass dir das Kimchi so gut schmeckt. 🙂
Liebe Grüße
Birgit M
Hallo Melanie und Sönke,
mein erstes Kimchi-nach eurem Rezept- gärt vor sich hin. Vor 3 Tagen habe ich es angesetzt und täglich das Glas kurz aufgedreht. Heute morgen war es sogar übergelaufen. Im Glas blubbert es ordentlich und es schmeckt köstlich. Morgen würde ich es in den Kühlschrank stellen. Mache ich dann das Gewicht und das überdeckende Kohlblatt weg oder lasse ich alles so wie es ist?
Melanie und Sönke
Hallo Birgit,
wir lassen wenn möglich das Gewicht und das überdeckende Kohlblatt auf dem fermentierten Gemüse. Das verhindert, dass Gemüse auf der Oberfläche schwimmt und schlecht wird. Wenn das Kimchi angebrochen ist und regelmäßig davon gegessen wird, können Gewicht und Kohlblatt auch entfernt werden. Weiterhin viel Erfolg beim Fermentieren! 🙂
Susanne Gläser
Hallo Melanie und Sönke,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurer tollen Seite.
Schon zweimal habe ich jetzt Kimchi nach eurem Rezept fermentiert und einmal” Spitzkohl-Sauerkraut”. Das hat alles sehr gut geschmeckt und ich möchte in jedem Fall weitermachen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass es beim Entnehmen aus demn Glas so eine Art Fäden zieht. Ist das normal oder wie kann es vermieden werden?
Bin schon ganz gespannt auf eure Antwort.
Herzliche Grüße
Susanne
Melanie und Sönke
Hallo Susanne,
wenn das Gemüse richtig doll Fäden zieht, könnte es sein, dass da was schiefgelaufen ist und sich die falschen Mikroorganismen vermehrt haben. Ohne es gesehen und zumindest daran gerochen, ist es allerdings schwer zu beurteilen, ob deine Ansätze gut oder schlecht sind. Es gibt fermentierte Lebensmittel, die extrem Fäden ziehen, wie z.B. japanisches Natto aus Sojabohnen. Im Natto vermehren sich ganz bestimmte Bakterien, die für eine sehr gewöhnungsbedürftige Konsistenz sorgen. Bei fermentiertem Gemüse ist das aber nicht normal.
Liebe Grüße