Heute wird es exotisch: Wir stellen euch ein super aromatisches indisches Curry vor, dessen Hauptzutat Mungobohnensprossen sind. Trotz der Mungobohnensprossen und einem Schwung Gewürze lässt sich das indische Curry schnell und einfach zubereiten. Denn die Zutaten sind recht “normal” und überall im Bioladen oder Supermarkt erhältlich. Auch das Ziehen der Mungobohnensprossen ist kinderleicht.
Zum ersten Mal haben wir ein indisches Curry mit gesprossten Bohnen in Goa (Indien) gegessen. Sönkes Schwester hatte eine zeitlang in Indien gelebt und mit gesprossten Bohnen experimentiert. Schon damals waren wir von ihrem “Sprouted Bean Curry” begeistert.
Zubereitungsschritte für unser indisches Curry
Das Originalrezept für unser indisches Curry mit Mungobohnensprossen stammt aus dem Kochbuch “Crack the Code – Cook Any Indian Meal With Confidence”*. Dieses englische Buch wurde von einer Inderin geschrieben und stellt ein System vor, nach dem indische Gerichte ausgewogen und schmackhaft zubereitet werden können. Auch unser Rezept orientiert sich nach den dort vorgestellten Zubereitungsphasen.
Als erstes werden Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chili in Fett angebraten. Dann folgen die robusteren Gewürze wie Zimtstange, Kardamomkapseln und Lorbeerblatt. Erst danach kommen die empfindlicheren Gewürzpulver wie Kurkuma und Kreuzkümmel dazu, die leicht anbrennen. Diese werden nur kurz angebraten, bevor die Hauptzutaten und die Flüssigkeit wie bspw. Mungobohnensprossen und Kokosmilch ergänzt werden. Zum Schluss wird das Gericht mit Gewürzen & Kräutern abgerundet.
Beim Zubereiten von indischen Gerichten empfiehlt es sich zunächst alle Zutaten und Gewürze vorzubereiten. Beim Kochen bleibt nur wenig Zeit, bis die nächste Zutat folgt. Wenn dann erst die ganzen Gewürze abgemessen werden, kann es schnell passieren, dass das Essen zwischenzeitlich anbrennt.
Die Schärfe des Currys haben wir übrigens an unseren Gaumen angepasst. Im Originalrezept kommen 1½ TL Cayennepfeffer zum Einsatz, uns reicht ein ¼ TL vollkommen aus. Falls das Curry dennoch zu scharf geworden ist, mildern wir zu Tisch die Schärfe mit einem Klecks Schmand (oder Joghurt) ab.
Mungobohnen & -sprossen
Hauptzutat in unserem indischen Curry sind Mungobohnen. In Indien sind die eiweißreichen Mungobohnen sowas wie ein Grundnahrungsmittel. Auch wir verwenden die kleinen, grünen Bohnen gerne in unserer Küche (z. B. für Bratlinge). Mungobohnen sollen leichter zu verdauen sein als andere Bohnen und keine Blähungen verursachen.
In unserem Curry verwenden wir die Mungobohnen als Sprossen. Sie haben dann eine viel kürzere Kochzeit und sind im Gegensatz zu den meisten anderen Bohnensprossen sogar roh essbar. Mungobohnensprossen sind genau wie alle Sprossen äußerst gesund und echte Power-Nahrung. Laut Studien vervielfacht sich der Gehalt vieler Vitalstoffe wie Ballaststoffe, Vitamin A und B-Vitaminen beim Sprossen.
Mungobohnensprossen einfach ziehen
Mungobohnensprossen lassen sich wirklich einfach und schnell zu Hause ziehen. Bereits nach 2 bis 3 Tagen sind sie essbar. Bislang sind uns die Sprossen auch noch nie schlecht geworden. Selbst als wir das sonst so wichtige Durchspülen vergessen hatten.
Sprossen ziehen wir normalerweise am liebsten in einem Keimglas mit Siebdeckel. Für das indische Curry werden jedoch 150g Mungobohnen gekeimt und die vervielfachen in den ersten paar Tagen ihr Volumen erheblich. Das wären viel zu viele Sprossen für ein Keimglas. Daher verwenden wir für die Zucht der Mungobohnensprossen einfach eine mittlere Schüssel.
Um Mungobohnensprossen zu ziehen, weichen wir als erstes die Mungobohnen über Nacht in reichlich Wasser direkt in der Schüssel ein. Am nächsten Morgen gießen wir mit Hilfe eines großen Siebs das Wasser ab und geben die Mungobohnen zurück in die Schüssel, die wir mit einem Teller abdecken. Dann spülen wir die Mungobohnen täglich 2–3 mal durch und schon entstehen nach 2 Tagen etwa 1–2 cm lange Sprossen.
Nicht wundern: Bis zum Abend vom ersten Wachstumstag passiert noch nicht viel. Wenn wir dann aber am Morgen vom zweiten Tag nach den Mungobohnensprossen schauen, sind diese auf einmal richtig lang geworden. Wie rasant die Mungobohnen wachsen, hängt dabei von der Raumtemperatur ab.
Im Hochsommer bzw. bei höheren Temperaturen wachsen die Sprossen schneller als im Winter. Als Sönkes Schwester die Sprossen für das Curry in Goa keimen ließ, waren diese bei den indischen heißen Temperaturen sogar an einem Tag ausreichend lang geworden. Falls euch die Mungobohnen mal zu schnell wachsen und ihr erst ein wenig später das Mungobohnensprossen Curry kochen wollt, dann könnt ihr die Sprossen in den Kühlschrank stellen. Das verlangsamt die weitere Wachstumsgeschwindigkeit.
Zum Ziehen der Mungobohnensprossen verwenden wir keine spezielle Mungobohnensaat extra zum Sprossenziehen. Die ist viel zu teuer. Wir nehmen stattdessen die 500g Packungen mit Mungobohnen, die zum Kochen gedacht sind. Diese eignen sich ebenfalls hervorragend, um Sprossen daraus zu ziehen.
Sojasprossen = Mungobohnensprossen
Wusstet ihr, dass aus Mungobohnen die sogenannten “Sojasprossen” gezogen werden? Dazu werden die Mungobohnen im Dunkeln und unter Druck gekeimt. Dadurch bekommen “Sojasprossen” ihren knackigen Charakter und ihre helle Farbe. Eigentlich wachsen “Soja”-sprossen also nicht aus Sojabohnen, sondern sind eine besondere Form von Mungobohnensprossen.
Wir sind gespannt wie euch das indische Curry munden wird. Zum indischen Curry essen wir als Beilage gerne Vollkornreis. Auch Naan-Brot passt prima dazu. Unsere beiden Kinder sind leider nicht so begeistert davon, da es ihnen zu würzig ist. Sie essen lieber nur Reis mit Algen (Noriblätter) und dazu rohes Gemüse. Wir finden das aber nicht schlimm, da das Curry uns auch aufgewärmt köstlich schmeckt und wir dann mit einmal Kochen gleich 2 Mahlzeiten haben. 😉

Indisches Curry mit Mungobohnensprossen
Zutaten
- Mungobohnensprossen aus 150 g getrockneten Mungobohnen gezogen
- 2 Tassen Vollkornreis
- 2 EL Kokosöl oder Butter
- 1 große Zwiebel
- 2 - 3 cm frischer Ingwer
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Chilischote
- 2 Kardamomkapseln
- 1 Zimtstange 2–3 cm lang
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
- ¾ TL gemahlener Koriander
- ¼ TL gemahlene Kurkuma
- ¼ TL Cayennepfeffer optional: wer es sehr scharf mag mehr verwenden, für milde Variante lieber weglassen
- 200 ml Kokosmilch
- 2 große Tomaten
- ½ Bund frische Korianderblätter optional
- 1 TL Meersalz
- ½ TL Honig
Zubereitung
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Vorbereitung: Aus den getrockneten Mungobohnen über einen Zeitraum von 2 bis 3 Tagen Sprossen ziehen. Dazu als erstes die Mungobohnen für ca. 8 Stunden (bzw. über Nacht) in kaltem Leitungswasser einweichen. Dann durchspülen und in eine Schüssel geben. Die Schüssel z.B. mit einem Teller oder einem Geschirrhandtuch abdecken und die Mungobohnensprossen 2–3 x täglich durchspülen.
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Den Vollkornreis nach Packungsanleitung aufsetzen. Dieser gart während das Curry zubereitet wird.
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Vor dem Kochen werden alle Zutaten fürs Curry vorbereitet: Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Ingwer und Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Die Chilischote waschen, entkernen und fein hacken. Kardamomkapseln, Zimtstange und Lorbeerblatt auf einem kleinen Teller zurechtlegen. Gemahlenen Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma sowie nach Belieben Cayennepfeffer in einer kleinen Schüssel vermischen. Die Kokosmilch abmessen. Die Mungobohnensprossen in einem Sieb durchspülen und abtropfen lassen. Die Tomaten waschen und in Würfel schneiden. Die Korianderblätter waschen, trocken tupfen, fein hacken und in eine kleine Schüssel füllen.
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Das Kokosöl (oder die Butter) in einem mittleren Topf erhitzen. Die Zwiebelwürfel hinzugeben und andünsten, bis sie anfangen leicht braun zu werden. Ingwer, Knoblauch und Chili dazugeben. Kurz mit andünsten, bis das Aroma anfängt sich zu entfalten. Kardamomkapseln, Zimtstange und Lorbeerblatt dazugeben. Für 1 Minute mit andünsten.
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Die Gewürzmischung aus Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma und ggf. Cayennepfeffer dazugeben. Alles gut verrühren.
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Die Mungobohnen ergänzen und gut mit den bisherigen Zutaten im Topf vermengen.
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Die Kokosmilch dazugeben. Für 8–10 Minuten bei mittlerer Hitze und angeklapptem Deckel köcheln lassen. Alle paar Minuten umrühren damit nichts anbrennt.
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Die Tomaten dazugeben und für 3–5 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten weich werden. Das indische Curry mit Salz und Honig abschmecken.
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Vor dem Servieren am besten die großen Gewürze wie Zimtstange, Lorbeerblatt und Kardamomkapseln herausnehmen, damit nicht versehentlich darauf gebissen wird.
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Zu Tisch mit Vollkornreis als Beilage servieren und mit den Korianderblättern nach Belieben dekorieren.

Hanna
Das klingt super lecker, ich werde es nachkochen!
Wenn ihr die indische Küche mögt, ist “Indisch vegetarisch” von Meera Sodha bestimmt auch was für Euch – viele Rezepte daraus lassen sich leicht an die Vollwertkost anpassen oder sind´s eh schon
Lieber Gruß
Hanna
Melanie und Sönke
Hallo Hanna,
lieben Dank für den Buchtipp! Das klingt ganz nach unserem Geschmack. 🙂
Liebe Grüße
Meike
Die Bücher von Meera Sodha sind Spitzenklasse! Ich habe ihr Erstes, das ist zwar nicht vegetarisch und vollwertig, lässt sich aber ratzfatz abwandeln. Ihre Art indisch zu kochen, ist auch für Europäer einfach nachzumachen und doch authentisch.
Schöne Grüße,
Meike
Melanie und Sönke
Hallo Meike,
vielen Dank für deine Hinweise. Mit dem Umwandeln haben wir in der Regel kein Problem. Das ist bei uns Alltag. 🙂
Liebe Grüße
Dörthe
Liebe Melanie, lieber Sönke,
wie lange kann man die Sprossen wachsen lassen, bevor sie schlecht werden oder komisch schmecken? Meine wachsen gerade so fröhlich, aber ich habe wenig Zeit, sie beim Kochen zu verwenden.
Danke für eure tollen Beiträge an dieser Stelle!
Liebe Grüße,
Dörthe
Melanie und Sönke
Liebe Dörthe,
Mungobohnesprossen kann man angeblich auch noch an Tag 5 bzw. mit einer Länge von 7 cm essen. Je länger die Sprossen wachsen, desto zäher werden sie jedoch. Wir finden sie dann irgendwann nicht mehr so schmackhaft. Um die Sprossen ein wenig in ihrem Wachstum zu bremsen, kannst du sie in den Kühlschrank stellen. Sie müssen dann aber trotzdem noch jeden Tag durchgespült werden.
Liebe Grüße
Melanie & Sönke
Ulrike Wiegele
Liebe Melanie, lieber Sönke,
vielen Dank für das tolle Rezept. Ich habe es nachgekocht. Das war total easy. Das Gericht hat uns auch sehr gut geschmeckt. Einzig die Mungobohnensprossen schmecken etwas bitter. Könnt ihr mir einen Tip geben, um dies zu vermeiden?
Liebe Grüße
Ulrike
Melanie und Sönke
Hallo Ulrike,
wenn die Mungobohnensprossen etwas bitter waren, könnte es daran liegen, dass sie zu lang geworden sind oder zu viel Licht abbekommen haben. Du könntest Ausprobieren das Sprossengefäß abzudecken, damit die Mungobohnensprossen im Dunkeln wachsen und dadurch milder werden.
Liebe Grüße