Gerade jetzt im oftmals grauen norddeutschen Winter brauchen wir Farbe & Vitamine auf den Teller! In den letzten Wochen haben wir uns gerne einen farbenfrohen bzw. bunten Krautsalat aus verschiedenen Kohlsorten zubereitet. Kohlsalat klingt vielleicht im ersten Moment etwas unspektakulär, kann aber mit dem richtigen Dressing eine wahre Geschmacksexplosion sein. Zudem ist roher Kohl bestes heimisches Superfood – ein guter Grund diesen im Winter öfters auf den Speiseplan zu setzen.
Eat the rainbow
Im Englischen gibt es die Ernährungsempfehlung “Eat the rainbow” (wörtlich übersetzt “Iss den Regenbogen”), d.h. möglichst farbenfroh und damit abwechslungsreich Obst & Gemüse zu essen. Das ist eine schöne Daumenregel, da unterschiedlich gefärbtes Obst und Gemüse meist andere Vitalstoffe besonders reichhaltig enthält. Wer sich also farbenfroh ernährt, versorgt sich ganz automatisch mit der ganzen Bandbreite an Vitalstoffen. Unser Krautsalat ist schön bunt und damit ein wunderbarer Regenbogen an Vitalstoffen.
Der Kohlsalat ist zudem eine tolle Möglichkeit verschiedene Kohlsorten roh zu testen. Lange war uns nicht bewusst, dass sich alle Kohlsorten roh essen lassen. In unserem Rezept verwenden wir Weiß-, Rot- und Grünkohl. Anteilig können auch andere Sorten wie z.B. Spitzkohl, Wirsing und Rosenkohl verwendet werden, je nachdem was gerade gut zu bekommen ist.
So wird Kohlsalat lecker
Damit ein Salat mit reichlich Kohl gut schmeckt und besser verdaulich ist, finden wir es wichtig den Kohl schön fein zu schneiden oder zu raspeln. Die Blätter von Grünkohl kneten wir zusätzlich mit den Händen noch ordentlich. Durch die “Massage” werden die Grünkohlblätter weicher und lassen sich viel besser kauen.
Außerdem sollte reichlich Dressing verwendet werden, da ein Kohlsalat sonst leicht zu trocken wird. Im englischsprachigen Raum wird “Coleslaw”, also Krautsalat, oft mit reichlich Mayonnaise angemacht. In unserer Variante verwenden wir ein cremiges Dressing aus Sesammus (Tahin), frisch gepresstem Orangen- und Zitronensaft sowie als Süßungsmittel etwas Datteln oder Honig.
Für eine würzige Note verwenden wir Schalotten im Salat. Im Gegensatz zu anderen Speisezwiebeln sind diese weniger scharf. Sie besitzen eher ein süßlich-würziges Aroma und sind nicht so dominant vom Geschmack.
4 gute Gründe regelmäßig rohen Kohl zu essen
Rohen Kohl auf den Speiseplan zu setzen, hat viele Vorteile.
1. Kohl tut deiner Gesundheit gut
Frischer Kohl ist im Winter ein hervorragender Lieferant für Vitamine und andere Vitalstoffe. Alle Kohlsorten sind beispielsweise sehr Vitamin-C-reich. Zudem enthält Kohl jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken und Krankheiten vorbeugen sollen. Kohl ist somit bestes heimisches Superfood.
2. Kohl tut der Umwelt gut
Der Kohl, den es in Deutschland zu kaufen gibt, wird oft auch in Deutschland angebaut. Ansonsten stammt dieser zumindest aus Europa. Kurze Transportwege und eine eher kurze Lagerung verursachen relativ wenig Treibhausgase und Schadstoffe. Außerdem ist Kohl recht robust und braucht (eigentlich) nicht aufwändig verpackt zu werden. So wird Müll vermieden. Wer außerdem noch Kohl aus ökologischem Anbau kauft, unterstützt eine nachhaltige Landwirtschaft, die mehr Rücksicht auf die Umwelt nimmt.
3. Kohl tut dem Geldbeutel gut
Für den Salat raspeln wir den Kohl. Dabei entsteht schnell eine unglaubliche Menge, obwohl wir im Rezept nur 100 g pro Kohlsorte verwenden. Von einem Kohlkopf können somit locker mehrere Mahlzeiten zubereitet werden. Da Kohl nicht besonders teuer ist, bekommen wir viele Mahlzeiten für wenig Geld.
4. Kohlsalat spart Zeit 😉
Ein Kohlsalat lässt sich super vorbereiten und schmeckt auch am nächsten Tag noch prima. Der Salat ist damit besten für Meal Prep geeignet – also für geschickte Essenszubereitung, bei der mit einer Küchensession für mehrere Mahlzeiten Essen produziert wird.
Es spricht also Vieles dafür reichlich rohen Kohl bzw. Kohlsalat zu essen. 🙂
Wir wünschen euch viel Genuss beim Ausprobieren von unserem Kohlsalatrezept und sind gespannt auf euer Feedback! Was sind eure Lieblingssalate im Winter?
Bunter Kohlsalat mit Tahin-Orangen-Dressing
Zutaten
Für den Salat
- 100 g Grünkohl
- 1 Prise Meersalz
- 1 kleine Möhre ca. 50 g
- 100 g Rotkohl
- 100 g Weißkohl
- 1 kleine Schalotte
- ½ Bund Petersilie
Für das Dressing
- 100 ml frisch gepresster Orangensaft
- 50 g Sesammus (Tahin)
- 2 Medjool Datteln alternativ 4 normale Datteln oder 30 g Honig
- 2 EL Olivenöl
- 3 EL frisch gepresster Zitronensaft
- 1 ordentliche Prise Meersalz
- etwas Pfeffer
Deko
- 2 EL Kürbiskerne optional
Zubereitung
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Den Grünkohl waschen und die Blätter von den groben Strünken befreien. In kleine Stücke rupfen oder schneiden und zusammen mit etwas Meersalz in eine große Schüssel geben. Den Grünkohl für ein paar Minuten mit den Händen kräftig durchkneten, bis dieser weich wird.
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Die Möhre gründlich waschen, putzen und mit Schale grob raspeln. Zum Grünkohl in die Schüssel geben. Rot- und Weißkohl waschen, grob raspeln und ebenfalls zum Grünkohl in die Schüssel geben.
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Die Schalotte schälen und in feine Halbringe schneiden. Die Petersilie waschen, trocken tupfen, die Blätter von den Stielen abzupfen und grob hacken. Schalotte und Petersilie in die Schüssel geben.
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Alle Zutaten für das Dressing in einen kleinen Mixbecher geben und zu einer Creme vermixen. Zu Tisch das Dressing über den Salat geben oder direkt den kompletten Salat mit dem Dressing vermengen.
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Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett kurz rösten und in ein kleines Schälchen geben. Den Salat nach Belieben mit den Kürbiskernen servieren.
Rezept-Anmerkungen
Tipp: Der Salat eignet sich auch gut als Füllung z.B. für unsere Wraps oder unsere Pitataschen.
Marita
Hallo ihr Lieben,
das ist ja eine tolle Kombination von Farben. Salate mit Kohl – egal welcher Sorte,
mag ich zu jeder Jahreszeit sehr gerne. Einzig Grünkohl habe ich in roher Form noch nicht
gegessen, das werde ich aber bestimmt bald ausprobieren.
Das Dressing hört sich sehr gut an.
Gestern gab es hier einen Spitzkohl-Salat mit Streifen von roter Paprika und einer
fein geschnittenen, kleineren Zwiebel, Kräuter wie gehackter Dill und Petersilie kamen auch hinein.
Auf dem Wochenmarkt bei ” meiner ” Bio-Gärtnerei war Spitzkohl im Angebot – da musste ich zugreifen.
Nach Möglichkeit kaufe ich sonst lieber regionale Produkte, denn diese Kohlsorte wird ja zu dieser
Jahreszeit noch nicht in Deutschland angebaut.
Das Dressing habe ich mit 2 Eßl. Olivenöl, etwas Kräuteressig, Salz, Pfeffer und 1 Teel.Honig
zubereitet. Kurz vor dem Servieren habe ich noch Sonnenblumenkerne darüber gestreut,
die ich ohne Fettzugabe trocken in einer Pfanne geröstet habe.
Auf Euren nächsten Beitrag freue ich mich schon.
Liebe Grüße aus Ibbenbüren
Melanie und Sönke
Hallo Marita,
deine Kohlsalat-Variante klingt auch köstlich! Spitzkohl mögen wir beide sehr gerne. Gemüse komplett regional und saisonal zu kaufen, schaffen wir leider auch nicht. Unsere Kleinen mögen z. B. super gerne Gurke. Wenn wir diese nicht kaufen würden, würde ihr Gemüsekonsum stark nach unten gehen. 😉
Liebe Grüße
Cornelia Kloos
Hallo ihr Lieben,
Euer Kohlsalat schmeckt super. Das erste Mal, dass meine Familie Grünkohl roh gegessen hat.
Vielen Dank für das Rezept.
Liebe Grüsse aus dem Allgäu
Cornelia
Anna
Hallo!
Das ist ja lustig – gerade nach unserem “kohligen” Wochenende (hört sich unattraktiver an als es tatsächlich ist :D) kommt dieser Post. Wir haben Freitag, Samstag und Sonntag jeden Tag verschiedene Kohlsorten unterschiedlich zubereitet gegessen.
Mein Sohn liebt ungewöhnlicher Weise Kohl jeder Art, vor allem aber Rotkohl, Grünkohl, Wirsing und Rosenkohl. Den Rotkohl essen wir mit Zitronensaft, Olivenöl Salz, Pfeffer und etwas Sesam, für mich auch gerne mit frischer Chili. Grünkohl mag der Sohnemann am liebsten 10 min in Ofen geröstet – nur mit etwas Salz und ein paar Tropfen Olivenöl. Unglaublich wie knusprig der aufgrund seiner Struktur wird! Wirsing essen wir mal roh, mal fein geschnitten in etwas Cashewsahne und Muskat gedünstet. Rosenkohl finde ich roh fein geschnitten oder mit einem leckeren Dip toll, Söhnchen mag ihn nur aus dem Ofen. Soviel zu den kinderfreundlichen Varianten – mein ungeschlagener Favorit Kohl zu essen ist seit langem Kimchi – egal mit welcher Kohlsorte, Hauptsache schön scharf, gerne variiert mit frischem Kurkuma, Ingwer, Limettenblättern oder Galgantwurzel. Zum servieren streue ich oft etwas frische Minze oder Koriander und Erdnusskerne drüber.
Euer Salat wird am Freitag ausprobiert!
In dem Sinne – es lebe der Kohl 🙂
Melanie und Sönke
Ja, Kohl-Revolution auf dem Teller! 😉
Grünkohl im Ofen sollte wir für unsere Kleinen auch mal ausprobieren. Bislang mag unsere Tochter nur manchmal ein Spitzkohlblatt aufs Brot gelegt. Unser Sohn probiert auch gerne mal unsere kohligen Salatkreationen, aber er isst nicht sonderlich viel davon.
Deine Kimchi-Variante klingt himmlisch lecker! Leider ist es hier auf dem Land etwas schwierig Galgant und Limettenblätter zu bekommen.
Helen
Das Dressing ist ein Traum! Einfach nur lecker zu dem Kohl