Neulich wurden wir von einer Leserin gefragt, wie unser Vorrat an Lebensmitteln für eventuelle Notfälle aussieht. Oft bestehen Notvorräte aus Konserven, Fertigprodukten und anderen hochverarbeiteten Nahrungsmitteln, die zwar lange haltbar, aber nicht wirklich gesund sind. Spezielle eingeschweißte Fertig-Notfallpakete sind zudem recht teuer und beinhalten oft bedenkliche Zusatzstoffe. Wir wollen euch in diesem Artikel daher vorstellen, wie unser Notvorrat bzw. Vorrat mit möglichst gesunden und vollwertigen Lebensmitteln aussieht.
Notvorrat – warum wichtig?
Vielleicht fragt ihr euch, warum man sich überhaupt Gedanken über einen Notvorrat machen sollte. Schließlich gibt es überall gut gefüllte Supermärkte.
Diese Sicherheit trügt jedoch. Diverse kleinere und größere Zwischenfälle können die öffentliche Versorgung schnell beeinträchtigen. Schon ein lokal begrenzter Stromausfall bewirkt, dass man kein Geld abheben kann, kein Wasser aus der Leitung kommt und die Supermärkte geschlossen bleiben. Auch Naturkatastrophen, wie ein schwerer Sturm, ein heftiger Wintereinbruch oder Überschwemmungen können verhindern, dass man für Tage das Haus verlassen kann bzw. neue Waren überhaupt in die Supermärkte geliefert werden.
Die Sorge um Corona macht die Versorgungslage nicht einfacher. Ihr erinnert euch sicherlich noch an den plötzlichen Lockdown im Frühjahr 2020, der zu leeren Regalen führte. Wochenlang war es schwierig Getreide, Hefe, Nudeln, Hülsenfrüchte und Toilettenpapier zu kaufen. Und wer in den letzten Monaten spontan in Quarantäne geschickt wurde, war ebenfalls froh über einen gut gefüllten Vorratsschrank.
Engpässe und kleinere Krisen sind gar nicht so unwahrscheinlich und könnten jederzeit eintreten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastropfenhilfe (BBK) empfiehlt ganz offiziell einen Notvorrat für mindestens 10 Tage da zu haben, um sich für diesen Zeitraum versorgen zu können. In ihrem kostenlosen “Ratgeber für Notfallvorsorge” gibt die Bundesbehörde jede Menge Tipps und Empfehlungen für etwaige Notfälle.
Im Folgenden stellen wir euch vor, welche länger lagerbaren Grundzutaten wir immer im Haus haben. Ergänzend dazu gibt es einige Möglichkeiten an frische Lebensmitteln zu kommen oder sich damit zu bevorraten, selbst wenn das Einkaufen nicht möglich sein sollte. Das Thema Wasser ist sogar noch wichtiger als die Nahrung. Auch hier verfolgen wir mehrere Strategien, um uns abzusichern, falls kein Wasser mehr aus der Leitung kommen sollte.
Unser Vorrat an vollwertigen Grundzutaten
Schon seit einigen Jahren besitzen wir einen gut gefüllten Vorratsschrank bzw. eine gut gefüllte Vorratskammer. Wir ernähren uns möglichst vollwertig und bereiten im Alltag unser Essen selbst zu. Eine vielfältige Auswahl an Grundzutaten ermöglicht es uns flexibel zu kochen.
Getreide, Pseudogetreide und Nudeln
Wir haben immer eine Auswahl an verschiedenen Getreide- und Pseudogetreidekörnern vorrätig. Dazu gehören unter anderem Buchweizen, Dinkel, Hirse, Nackthafer, Naturreis, Roggen, Quinoa und Weizen.
(Vollkorn-) Mehl mahlen wir frisch in unserer Getreidemühle und lagern kein fertiges Mehl. Getreidekörner haben gegenüber Mehl den Vorteil, dass sie unter den richtigen Lagerbedingungen (dunkel, kühl und trocken) mehrere Jahre haltbar sind. Bereits gemahlenes Mehl hält sich dagegen wesentlich kürzer und verliert über die Zeit immer mehr Vitalstoffe. Damit unsere Vorräte nicht von Schädlingen vertilgt werden, haben wir vorsichtshalber meist kleinere, eingeschweißte Packungen eingelagert.
Aus dem Getreide können wir z. B. Brot backen, Frischkornmüsli zubereiten oder dieses zum Kochen verwenden. Für schnelle Mahlzeiten im Alltag befinden sich auch verschiedene Sorten Vollkornnudeln in unserem Vorrat.
Hülsenfrüchte
Da wir uns vegetarisch ernähren, achten wir darauf regelmäßig proteinreiche Hülsenfrüchte zu essen. In unserer Vorratskammer gibt es aus diesem Grunde eine bunte Auswahl an getrockneten Hülsenfrüchten wie Kichererbsen, Kidneybohnen, Linsen (Beluga-Linsen, Berglinsen, rote Linsen), Pintobohnen und schwarze Bohnen. Zusätzlich haben wir in unserem Tiefkühler fast immer gekochte Bohnen und Erbsen eingefroren.
Kleinere Mengen an Kidneybohnen und Kichererbsen haben wir zusätzlich als Gläser da. Diese sind ohne Einweichen und Kochen einsatzbereit. Darauf greifen wir an sehr hektischen Tagen zurück, falls unser Vorrat an eingefrorenen Bohnen aufgebraucht sein sollte. Zudem könnten wir die Hülsenfrüchte im Glas bei einem Stromausfall verwenden, ohne sie vorher kochen zu müssen. Beim Einkauf der Gläser achten wir darauf, dass kein Zucker oder andere Zusatzstoffe enthalten sind.
Nüsse, Kerne und Saaten
Ein täglicher Bestandteil unserer Ernährung sind Nüsse, Kerne und Saaten, die wir z. B. morgens über unser Frischkornmüsli streuen oder als Snack zwischendurch essen. Immer vorrätig haben wir Cashewkerne, Chiasamen, Hanfsamen, Haselnüsse, Leinsaat, Mandeln und Sonnenblumenkerne. Nüsse und Saaten kaufen wir im Ganzen ein, da sie gemahlen oder zerbrochen nicht so lange haltbar sind und schnell ranzig werden.
Öl und Essig
Am liebsten verwenden wir kalt gepresstes Olivenöl in unserer Küche. Hiervon haben wir mindestens eine Flasche bzw. einen Kanister Nachschub da. Auch natives Kokosöl haben wir vorrätig. Dieses hält im Vergleich zu anderen Ölen recht lange und lässt sich z. B. als Butterersatz verwenden.
Besondere Saatenöle wie Lein- oder Hanföl sind nicht lange lagerbar, so dass wir davon nur kleine Mengen kaufen und diese rasch verbrauchen. Anders sieht dies bei Essig aus. Essig hält sich lange, so dass wir Nachschub von z. B. von Apfelessig und Weißweinessig eingelagert haben.
Gewürze
Von Salz (Meer- oder Steinsalz), Pfefferkörnern, Gemüsebrühe und Nori-Algen haben wir immer Nachfüllpackungen da. Auch von anderen Gewürzen, die wir häufig verwenden, wie z.B. Curry, Kurkuma und Zimt, haben wir stets eine Packung auf Reserve. Wenn uns beim Kochen plötzlich ein Gewürz ausgehen würde, wäre das schließlich ein wenig ungünstig. 😉 Ansonsten besitzen wir keinen großen Vorrat an gemahlenen Gewürzen, da diese bei zu langer Lagerzeit ihr Aroma verlieren. Hiervon kaufen wir erst neue Packungen, wenn die alten fast aufgebraucht ist.
Süßungsmittel und Backzutaten
Zum Süßen von Speisen verwenden wir am liebsten Honig und Trockenfrüchte wie Datteln und Feigen. Diese Süßungsmittel sind trocken gelagert, ebenfalls eine lange Zeit und über ihr Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus essbar. Vom Honig haben wir gerne mehrere Sorten und Gläser in Reserve. Backzutaten wie Kakaopulver, Trockenhefe und Weinstein-Backpulver dürfen in unserem Vorrat natürlich auch nicht fehlen.
Sonstiges
In unserer Speisekammer befinden sich außerdem einige Konserven und Gläser. Wir haben z. B. verschiedene Sorten Kokosmilch, Nussmuse (Erdnussmus, Mandelmus, Sesammus), Oliven, Sojasauce, Senf, passierte Tomaten und Tomatenmark da.
Vorgefertigte Snacks finden sich in unserem Vorrat eher weniger. Diese beschränken sich meist auf Vollkornknäckebrot, eingeschweißte Vollkorn-Pitataschen, Dattelschokolade (von Makri*) und auch mal eine Packung Vollkornkekse.
Rotierende Vorratshaltung
Von einzelnen Produkten, die wir viel verbrauchen, haben wir gleich mehrere Packungen da. Wenn wir z. B. ein Glas Sesammus aufbrauchen, haben wir schon mindestens ein neues Glas im Vorrat und können bei Bedarf darauf zurückgreifen. Die entstandene Lücke im Vorrat füllen wir beim nächsten Einkauf wieder auf. Wir achten zudem darauf, dass wir die ältesten Packungen zuerst verbrauchen, damit keine Lebensmittel schlecht werden.
Unser Vorrat besteht aus Lebensmitteln, die wir gerne mögen und sowieso im Alltag verbrauchen. Nur etwas Vollkorn-Dosenbrot* haben wir als ungewöhnliches Produkt vor Kurzem ergänzt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Dosenbrot beträgt auf Grund gesetzlicher Vorgaben nur zwei Jahre. Angeblich soll so ein gut verpacktes Brot auch nach 10 Jahren und mehr noch essbar sein. Wir sehen dieses nicht als Baustein einer gesunden Ernährung, sondern eher als Notpolster, auf das wir hoffentlich nicht zurückgreifen müssen.
Frische Lebensmittel im Notvorrat?
Frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind besonders reich an lebenswichtigen Vitalstoffen. Das macht sie zu einem essentiellen Bestandteil einer gesunden Ernährung. Die meisten gekauften Obst- und Gemüsesorten sind jedoch kaum länger als eine Woche haltbar. Dadurch ist es schwierig sich mit frischem Obst und Gemüse in größeren Mengen zu bevorraten. Alternativ vitalstoffarmes Dosenobst und -gemüse wollen wir jedoch nicht einlagern – auch wenn das Teil eines Notvorrats sein kann.
Grundsätzlich achten wir darauf unsere Vorräte nicht gänzlich zu leeren, bevor wir etwas nachkaufen. Auf diese Weise haben wir immer einen Restbestand an Obst und Gemüse im Haus. Zudem gibt es einige länger lagerbare Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Kartoffeln, Kohl, Kürbis und Zwiebeln, die wir meist vorrätig haben.
Obst und Gemüse selber anbauen
Hauptsächlich im Sommer und Herbst können wir etliche Obst- und Gemüsesorten sowie Kräuter direkt aus unserem Garten ernten, so dass wir für frische Zutaten generell nicht so viel einkaufen gehen müssen. Vielleicht habt ihr auch einen eigenen Garten oder seid Mitglied in einer solidarischen Landwirtschaft bzw. einem CSA-Hof? Auch auf dem Balkon oder auf einem Fensterbrett lassen sich im Haus einige Pflanzen wie Kräuter, Microgreens und Salate anbauen.
Selbst Lebensmittel anzubauen sorgt für besonders frische, vitalstoffreiche Lebensmittel, macht (meistens) Spaß und hält fit. Außerdem lernen unsere Kinder, wo Lebensmittel herkommen und haben einen viel besseren Bezug zu diesen.
Buchtipp:
Der Bio-Garten von Marie-Luise Kreuter (buch7*, Amazon*)
Sprossen ziehen
Eine weitere Methode, um selbst frische Lebensmittel zu produzieren, ist es Sprossen zu ziehen. Das funktioniert sogar innerhalb weniger Tage.
Sprossen lassen sich aus verschiedenen Samenkörnern ziehen. Dazu zählen:
- Getreide wie Roggen und Weizen
- Hülsenfrüchte wie Linsen und Mungobohnen und
- Gemüsesamen wie Radieschen und Brokkoli
Unsere Lieblingssprossen sind die klassischen Sprossen Alfalfa und Rotklee.
Frische Sprossen sind super gesund und enthalten extrem viele Vitalstoffe wie Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe. In unserem zweiten Buch “Frischkost-Power” behandeln wird daher auch das Thema Sprossen.
Sprossen vervielfachen gegenüber den ursprünglichen Samen ihr Volumen. Das hat den Vorteil, dass die trockenen Samen wenig Platz wegnehmen und gut gelagert werden können. Ein Trick, den sogar Weltumsegler nutzen. Sie verwenden Sprossen als Ersatz für frisches Gemüse.
Zum Keimen von Sprossen verwenden wir nicht nur recht teure Sprossensaat, die es in kleinen Tütchen zu kaufen gibt. Ebenso können aus Linsen, Mungobohnen, Roggen und Weizen, die eigentlich zum Kochen und Backen gedacht sind, ohne Probleme Sprossen gezogen werden.
Buchtipp:
Das große Buch der Sprossen und Keime von Rose-Marie Nöcker (buch7*. Amazon*)
Wildkräuterwissen ist nie verkehrt
Falls es, aus was für Gründen auch immer, zu einer Nahrungsmittelknappheit kommen sollte, kann es hilfreich sein zu wissen, welche Wildkräuter essbar sind. Je mehr Wildkräuter wir kennenlernen, desto mehr staunen wir, wie reich der Tisch vor der Tür tatsächlich gedeckt ist. Sogar in der Stadt sind Brennnessel, Löwenzahn, Spitzwegerich und vieles mehr zu finden. Ein grundlegendes Wildkräuterwissen ist auf keinen Fall verkehrt. Es muss gar nicht die große Katastrophe sein. Schon beim kleinen Hunger zwischendurch können Wildfrüchte und -kräuter helfen. Wer die wilden Pflanzen auseinander halten kann und unterwegs oder auf einer Wanderung Hunger bekommt, findet schnell einen Snack am Wegesrand. Außerdem sind viele Wildkräuter echte heimische “Superfoods”, die super vitalstoffreich sind.
Buchtipp:
Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden (buch7*, Amazon*)
Tipps für das schonende Haltbarmachen von frischen Lebensmitteln
Einige frische Lebensmittel können relativ vitalstoffschonend haltbar gemacht werden und so für eine längere Zeit aufbewahrt werden. Wir greifen dabei auf unser Tiefkühlgerät, unseren Dörrapparat und das milchsaure Einlegen zurück.
Frische Lebensmittel einfrieren
Beerenfrüchte und viele Gemüsesorten lassen sich gut einfrieren und verlieren bei ausreichend tiefen Minusgrade nur langsam ihre Vitalstoffe. Im Sommer frieren wir gerne Beeren aus unserem Garten ein. Auch Kräuter, gekochte Bohnen und Kichererbsen konservieren wir neben Brot, Brötchen und Suppe auf diese Weise. So haben wir diese im Alltag schnell zur Hand.
Allerdings funktioniert bei einem längeren Stromausfall die Kühlung nicht mehr. Wenn ein Stromausfall mehr als ein paar Stunden andauert, sollte der Inhalt des Tiefkühlers als erstes verzehrt werden.
Obst und Kräuter dörren
Viele Obstsorten lassen sich gut trocknen bzw. dörren. Trocken und kühl gelagert hält sich das gedörrte Obst für Monate. Wir haben diesen Sommer z. B. Aronia- und Blaubeeren getrocknet, sowie Fruchtleder und Apfelringe hergestellt. Kräuter wie Oregano oder Rosmarin, die auch auf dem Balkon wachsen, lassen sich ebenfalls trocknen.
Produkttipp:
Wir besitzen einen Wartmann Dörrautomat* von Keimling, der komplett aus Edelstahl besteht.
Gemüse fermentieren
Das Fermentieren bzw. milchsaure Einlegen von Gemüse ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit der natürlichen Konservierung. Außerdem ist selbst fermentiertes Gemüse super gesund für die Darmflora. Besonders gut lassen sich feste Gemüsesorten wie Kohl (Weißkohl, Rotkohl, Wirsing), Möhren und Rote Bete fermentieren, die dadurch viele Monate haltbar werden. Dafür verwenden wir am liebsten Einmachgläser mit Bügelverschluss*. Ausführliche Infos zum Fermentieren findet ihr hier auf dem Blog in einem älteren Artikel von uns. Ein paar weitere Lieblingsrezepte fürs Fermentieren stellen wir auch in unserem zweiten Buch Frischkost-Power vor.
Buchtipp:
Milchsauer eingelegt: Gemüse gesund und einfach fermentieren (buch7*, Amazon*)
Ausreichend sauberes Wasser im Notvorrat
Der wohl wichtigste Punkt kommt zum Schluss: an ausreichend sauberes Wasser im Notvorrat denken. Sauberes Wasser ist noch viel wichtiger als Essen. Ohne Nahrung ist man zwar nicht besonders leistungsfähig. Ein gesunder Erwachsener kann zur Not aber auch drei Wochen ohne Essen auskommen. Ganz anders sieht dies beim Wasser aus. Schon nach drei Tagen ohne Wasser wird es kritisch.
Problematisch ist bei einem längeren Stromausfall, dass irgendwann kein Wasser mehr aus der Leitung kommt. Zunächst ist noch weiterhin Druck auf den Leitungen und die Pumpen im Wasserwerk arbeiten mit etwas Glück einige Stunden mit Notstrom. Daher ist es bei einem Stromausfall, der länger als ein paar Minuten dauert, eine sinnvolle Strategie Wasser zu zapfen. Wer eine Badewanne besitzt, kann diese einfach mit Wasser füllen und hat so rasch einen Wasservorrat. Alternativ können auch möglichst viele Gefäße und Kanister mit Wasser gefüllt werden. Faltkanister*, die eigentlich fürs Camping gedacht sind, sind hier eine gute Wahl. Ohne Inhalt lassen sich diese platzsparend verstauen.
Auch wenn wir keine großen Fans von gekauftem Flaschenwasser sind, haben wir meist 1-2 Kisten Wasser mit Sprudel zu Hause. Das verwenden wir immer mal wieder im Alltag zum Herstellen von vollwertiger Limonade und Apfelschorle.
Ansonsten trinken wir ganz einfach Leitungswasser, das wir mittlerweile filtern. Denn immer mehr belastende Stoffe wie Pestizidrückstände und Medikamente befinden sich im Leitungswasser. Zudem leben wir in einem älteren Haus und wissen nicht, wie unappetitlich es wirklich in den Wasserrohren aussieht.
Nach langer Suche haben wir uns letztes Jahr einen stromunabhängigen British Berkefeld Wasserfilter* zugelegt. Das Wasser wird bei diesem Wasserfilter lediglich mit Keramik und Aktivkohle gefiltert. Die relativ günstigen Filter* lassen sich einfach austauschen, halten für sechs Monate und sollen in der Lage sein die meisten Mikroorganismen und Schadstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Falls notwendig könnten wir mit Hilfe des Wasserfilters auch Regen- oder Grundwasser trinkbar machen. Uns gefällt an dem Wasserfilter besonders, dass er aus lebensmittelechtem Edelstahl besteht und nicht aus Plastik wie viele Geräte.
Ganz erstaunt sind wir, dass wir den Unterschied zum ungefilterten Wasser tatsächlich schmecken können und uns das gefilterte Wasser deutlich besser schmeckt. (Unsere Kinder haben sich so daran gewöhnt, dass sie im Urlaub gekauftes Flaschenwasser verweigert haben, da es ihnen nicht geschmeckt hat.)
Fazit: Ist ein Notvorrat sinnvoll?
Im Prinzip besteht zwischen unserem Notvorrat und unserem “normalen” Vorrat bis auf wenige Ergänzungen kein großer Unterschied. Statt auf vitalstoffarme Fertigprodukte zu setzen, die wir nur für einen möglichen Notfall lagern, haben wir fast ausschließlich Lebensmittel bevorratet, die wir im normalen Alltag gerne verwenden. Wir finden es nicht verkehrt, sich zumindest ein wenig vorzubereiten, da immer etwas Unvorhergesehenes passieren kann. Wie umfangreich der persönliche Notvorrat ausfällt, ist natürlich auch davon abhängig, wie viele Personen im Haushalt leben und wie viel Platz vorhanden ist.
Schreibt uns gerne, wenn ihr noch weitere Fragen zum Thema Notvorrat habt oder wir auf ein bestimmtes Thema noch mehr eingehen sollen. Außerdem sind wir neugierig: Habt ihr auch einen Notvorrat angelegt?
* Der Artikel enthält einige Affiliate-Links zu ausgewählten Büchern und Produkten. Wenn ihr darüber bestellt, wird für euch der Artikel nicht teurer und wir erhalten eine kleine Provision vom jeweiligen Online-Shop. Die vorgestellten Bücher und Produkte haben wir uns selber gekauft und wurden uns nicht gesponsert.
Nicola
Habt Ihr keine Bedenken, dass durch Wasserfilter auch nützliche Bestandteile wie Mineralien rausgefiltert werden? Ich habe eine Zeit lang gefiltertes Wasser getrunken und plötzlich Appetit auf Sprudel und alkoholfreies Bier entwickelt. Deswegen bin ich wieder auf ungefiltertes Wasser umgestiegen.
Wie steht es um das Einlegen in Öl? Behält das Gemüse lang genug seine Vitamine?
Vielen Dank für Eure Einschätzung
Melanie und Sönke
Hallo Nicola,
die Frage mit den Mineralstoffen hatte uns auch beschäftigt. Die Filter sollen schließlich Schwermetalle fast vollständig entfernen. Daher ist es anzunehmen, dass auch gewisse Anteile an Mineralstoffen aus dem Wasser gefiltert werden. Nach ein wenig Recherche haben wir uns dann aber keine Sorgen mehr gemacht, dass wir durch gefiltertes zu wenig Mineralstoffe aufnehmen. Unser lokales Leitungswasser enthält nicht besonders viele Mineralstoffe und fällt unserer Einschätzung nach für unsere Mineralstoffversorgung nicht sonderlich ins Gewicht. Den größten Teil unserer Mineralstoffe bekommen wir über unser Essen aus naturbelassen Lebensmitteln.
Bislang haben wir mit Einlegen in Öl nicht groß experimentiert, da gutes Olivenöl sehr teuer ist. Mit Pesto und Kräuterpaste haben wir jedoch gute Erfahrungen. Die müssen allerdings kühl gelagert werden und sind dennoch nicht allzu lange haltbar.
Liebe Grüße
Julia
Hallo,
schöne Ideen dabei 🙂
Entfernt oder reduziert der Wasserfilter auch Kalk? In einigen Produktbeschreibungen steht ja, in einigen Bewertungen steht nein. Und ist den Kartuschen Silber zugesetzt? Das war mir schon bei den Brita-Patronen langfristig nicht geheuer, aber Produkte ohne neigen wohl zu Schimmel. Alles nicht so einfach, irgendwie lande ich dann doch immer wieder direkt bei Wasserhahnwasser 🙁
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Melanie und Sönke
Hallo Julia,
ja, der Wasserfilter entfernt angeblich auch Kalk. Das gefilterte Wasser scheint auch tatsächlich keine Kalkflecken zu hinterlassen. Allerdings haben wir bereits relativ weiches Leitungswasser.
Die Keramikschicht der Filter soll laut Produktbeschreibung Silber enthalten. Dadurch wird einem möglichen Schimmelbefall der Filter sicherlich entgegengewirkt. Durch regelmäßige Reinigung der Wasserbehälter und Filter, sowie einem empfohlenen Austausch der Filter nach 6 Monaten machen wir uns keine Sorgen wegen Schimmel.
Liebe Grüße
Jesse-Gabriel
Großer Blogeintrag, wie soll es auch anders sein bei Euch, Danke!
Zum Wasserfilter – Mineralien werden mit rausgefiltert aber ganz ehrlich, ich verzichte sehr gerne über die aufgenommen Mineralien im Wasser als das ich den Restlichen Müll über das Leitungswasser zu mir nehmen muss. Bei einer wirklich gesunden und ausgewogenen Ernährung braucht man da sich auch überhaupt keine Sorgen machen.
Nochmal Danke und viele Grüße,
Jesse-Gabriel
Melanie und Sönke
Vielen Dank, wir freuen uns sehr, dass dir der Artikel gefällt!
Liebe Grüße
Karin
Hallo
Den Beitrag über einen Notvorrat finde ich sehr gut.
Tatsächlich haben wir auch einen.
Bis in den Herbst versorgen wir uns mit frischen Gemüse zum Großteil aus unserem Garten. Endiviensalat und Lauch kann sogar geschützt im Garten bleiben, je nach Wetterlage , bis ins neue Jahr. Kürbis wächst ja fast überall und in Massen den hängen wir ab Herbst an Haken in den kalten Keller. Dort hält er sich dann bis Februar/ März.
Außerdem haben wir frisch gepflückte Äpfel einzeln in Küchenrolle eingewickelt (Stroh oder Zeitung geht auch)
in einem stabilen Karton gelagert. Einfach noch ein Tuch über den Karton und in einer geschützten Ecke gelagert halten die Äpfel auch bis ins Frühjahr. Rote Beete und Karotten lagern wir in Sand im Keller. So haben wir frisches Gemüse und Obst über den ganzen Winter . Im Wald gibt es bei uns eine Quelle. Alle 2-3 Wochen gehen wir uns Wasser in Glasflaschen abfüllen. Es hinterlässt keine Kalkflecken und schmeckt herrlich. Viele wissen nicht das oft in den Wäldern Quellen gibt. Einfach mal informieren und probieren.
Ansonsten bevorraten wir selbst gemachtes Sauerkraut aus Weißkohl und Rotkohl, selbst gemachte Tomatensoße, Nudeln, Hülsenfrüchte, Getreide, Sprossen, selbst gesammelte Walnüsse, getrocknete Pilze und Heilkräuter.
Früchtebrot selbst gebacken kann man auch gut und lange lagern .
Und man kann Brot und Kuchen in Einmachgläsern einkochen. Je 4-5 Gläser reichen aus. Man kann ja auch noch Zwieback, Knäckebrot und Riegel backen und gut lagern.
Also, man kann sich schon einen guten, gesunden und vollwertigen Vorrat zulegen.
Natürlich ist das alles viel Arbeit. Aber die macht Spaß und man kann es sich ja auch einteilen und organisieren.
Ich finde es toll das noch mehr Menschen so denken wie wir.
Das zeigt mir das mein Denken richtig und gut ist.
Viele herzliche Grüße
Karin ☀️
Wolfgang
Eine Vorratshaltung ist immer zu empfehlen – nicht nur als Notvorrat. Warum soll ich bei jedem Einkauf haltbare Produkte wie Nudeln, Nüsse etc. einkaufen? Mit einem Gebinde muss ich mich erst einmal nicht mehr darum kümmern und ich spare sogar noch Geld (in meinem Bioladen gibt es auf bestellte Gebinde 10% Rabatt).
“Die meisten gekauften Obst- und Gemüsesorten sind jedoch kaum länger als eine Woche haltbar.” Ein Kühlschrank mit Null-Grad-Fächern leistet hier gute Dienste und verlängert die Haltbarkeit erheblich (natürlich nicht bei Stromausfall). Es gibt sogar separate Null-Grad-Schränke (wie ein Gefrierschrank).
Ich trinke nur regionales Mineralwasser mit etwas Kohlensäure aus Glasflaschen. Dank Lieferdienst gibt es hiervon immer einen großen Vorrat, welcher für viele Wochen reicht.
Es gibt eigentlich nur eine Grundvoraussetzung für die Vorratshaltung: Genügend Platz, zum Beispiel einen Keller. In der kleinen Mietwohnung wird es eher schwer damit werden.
Was in Eurer Auflistung noch fehlt, ist ein kleiner gasbetriebener Kocher. Insgesamt ein schöner und hilfreicher Artikel.
Kartsch
Hallo,
nachdem ich hier den Bericht gelesen habe, hab ich auch mal eine Frage. Ihr schreibt, ihr habt Gemüsebrühe auf Vorrat. Welche verwendet ihr denn? Ich hatte mir angewöhnt selbst welche herzustellen. Einfacher wäre es natürlich, fertig im Haus zu haben. Und wie ist es mit Nudeln? Wo gibt es denn Vollwertnudeln?
Bibi
Hi,
Ich finde euren Vorrat super, aber doch sehr anhängig vom Strom, vor allem die empfohlene elektrische Getreidemühle.
Wir haben einen Notvorrat und haben ihn ehrlich gesagt in den letzten Jahren auch öfter gebraucht. wir waren in Quarantäne, hatten einen längeren Stromausfall und waren auch schon so krank, dass wir Wochenlang das Haus nicht verlassen konnten.
wegen dem Stromausfall empfiehlt sich ein Campingkocher. wir haben im Garten ein Feuer gemacht und waren über ein paar Konserven in denen man auch kochen kann ganz froh. In dem Moment waren wir für unsere manuelle Kaffemühle dankbar.
Wir haben Kisten mit Lebensmitteln für je eine Woche, die in der Zusammensetzung variieren. Für uns funktioniert das gut, vor allem im Krankheitsfall. Geschäfte sind bei uns nicht um die Ecke…
was uns danach immer gefehlt hat, waren Milchprodukte, obwohl wir Milchpulver haben. Sonst gibt es bei uns viel… Quark, Milch, Sahne, Frischkäse, Hüttenkäse…. das fehlt uns danach enorm.
Habt ihr da einen Tip?