Sommer, Sonne, Beerenzeit: Vor ein paar Wochen hat unserer Freundin und Gesundheitsberaterin Micha ein herzhaftes Hirsegericht mit euch geteilt. Diesmal gibt es das versprochene zweite Hirse-Rezept: ein köstliches, süßes Rezept mit Himbeeren und Hirse.
Herzlich Willkommen zurück, liebe Vollwert-Blog-Leser! Bei meinem letzten Besuch hier habe ich euch ein herzhaftes Hirse-Rezept vorgestellt, heute zeige ich euch die Hirse von ihrer süßen Seite. Wir machen ein Dessert, das schnell und einfach herzustellen ist, superlecker schmeckt und außerdem leicht zu variieren ist.
Ihr könnt dieses Dessert übrigens ganz ohne schlechtes Gewissen genießen, denn Hirse ist ein wahres Schönheitselixier: die enthaltene Kieselsäure sorgt für schöne Haut, volles Haar, starke Nägel und ein straffes Bindegewebe. 🙂 Außerdem enthält Hirse im Vergleich zu anderen Getreidesorten besonders viel Eisen und Vitamin B6. Magnesium, Zink und die Vitamine B1, B2 und E sind ebenfalls in nennenswerten Mengen enthalten. Wenn das keine guten Gründe sind, mehr Hirse zu essen!
Die meisten Hirse-Süßspeisen werden mit Milch und Zucker hergestellt. In meinen Rezepten verwende ich zum Süßen jedoch lieber Honig, Trockenfrüchte oder frisches, süßes Obst. Für eine cremige Konsistenz eignen sich Nüsse und Nussmuse, Kokosmilch, Kokosmus oder auch Kakaobutter.
Die Hirsecreme in diesem Rezept wird mit einer selbstgemachten Mandelmilch, gesüßt mit Datteln, hergestellt. Wenn es schnell gehen muss, und ihr keine Zeit habt, die Mandeln über Nacht einzuweichen, könnt ihr Mandelmilch auch ganz leicht aus Mandelmus und Wasser herstellen.
Weitere Variationsmöglichkeiten:
- Statt Himbeeren könnt ihr andere Beeren wie Erdbeeren oder Brombeeren verwenden. Sehr lecker schmeckt auch ein Püree aus gemischten Waldbeeren.
- Die Zitronenmelisse könnt ihr gegen Minze austauschen.
- Ihr könnt die Mandeln z. B. durch Haselnüsse oder Cashewnüsse ersetzen.
- Wer eine schnellere Variante bevorzugt, kann das Schokoladen-Topping weglassen. Wer es trotzdem schokoladig mag, kann noch Kakaopulver oder Carobpulver unter das Hirsemehl mischen.
Guten Appetit wünscht euch
Micha
Hirse-Vanille-Creme mit Himbeeren & Schokolade
Zutaten
Für die Hirse-Vanille-Creme:
- 8 Datteln ca. 60 g
- 100 g Mandeln
- 300 ml + 300 ml Wasser
- 100 g Hirse
- 1 Vanilleschote alternativ: 1 TL Bourbon-Vanille-Pulver
- 1 Prise Salz
Für das Himbeer-Püree:
- 8 Datteln ca. 60 g
- 60 ml Wasser
- 250 g Himbeeren tiefgekühlt
- ca. 10 Zweige Zitronenmelisse
Für die Schokolade:
- 50 g Kakaobutter
- 50 g Honig
- 15 g Kakaopulver
- 1 EL Sahne
Zum Dekorieren:
- 4 Zweigspitzen Zitronenmelisse
Zubereitung
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Die Datteln und die Mandeln für die Hirse-Vanille-Creme mit 300 ml Wasser in ein Schraubglas füllen und mindestens 6 Stunden, am besten über Nacht, einweichen lassen. Die Datteln für das Himbeer-Püree ebenfalls in Wasser einweichen.
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Die Dattel-Mandel-Mischung mit dem Einweichwasser im (Hochleistungs-)Mixer möglichst fein pürieren, dann das restliche Wasser hinzufügen und weitermixen, bis eine milchartige Flüssigkeit entsteht.
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Die Hirse in der Getreidemühle (oder im Mixer) fein mahlen und zusammen mit dem ausgekratzten Mark der Vanilleschote und einer Prise Salz in einen Topf geben.
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Die Dattel-Mandel-Milch in das Hirsemehl einrühren, die ausgekratzte Vanilleschote hinzufügen und unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Den Topf dann vom Herd nehmen und ca. 5 Minuten nachquellen lassen. Die Creme auf 4 Gläser verteilen und zum Abkühlen beiseitestellen.
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Für das Himbeer-Püree die eingeweichten Datteln zusammen mit den angetauten Beeren und der Zitronenmelisse pürieren. Anschließend in die Gläser schichten.
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Für die Schokolade die Kakaobutter mit dem Honig im Wasserbad oder bei niedrigster Temperatur auf dem Herd schmelzen lassen. Kakaopulver und Sahne hinzufügen und glattrühren. Die Schokolade anschließend auf das Himbeer-Püree gießen und die fertigen Dessert-Gläschen mit Zitronenmelisse garnieren.
Liebe Micha, herzlichen Dank für deinen zweiten Gastbeitrag 🙂 . Die Hirse-Vanille-Creme ist bei uns ein Dauerbrenner. Momentan genießen wir die Creme mit frischen, selbst geernteten Erdbeeren, da die Himbeeren noch nicht reif sind.
Vor ein paar Pannen, die uns beim Zubereiten passiert sind, wollen wir euch unbedingt noch warnen: Wenn ihr die Hirse-Creme kocht, solltet ihr unbedingt die ganze Zeit rühren, uns ist die Hirse durch zu wenig Rühren bereits im Topf angebrannt…
Die Schokoschicht solltet ihr nicht zu früh auf die Hirse-Vanille-Creme geben und diese dann stundenlang kühlstellen. Nach ein paar Stunden im Kühlschrank wird die Schicht richtig fest. Mit der Menge aus dem Rezept ist die Schokoschicht dann so dick, dass sie mit dem Löffel nicht mehr zerbrochen werden kann… Wenn wir die Hirse-Vanille-Creme im Voraus zubereiten geben wir nur eine zarte Schicht Schokosoße drauf oder die ganze Menge erst 1-2 Stunden vor dem Verzehr.
Da unsere Gläser kleiner sind als die von Micha können wir die Menge aus dem Rezept sogar auf bis zu acht Gläser verteilen. So reicht die Hirse-Vanille-Creme auch gut für mehr Gäste 😉 .
Julia Schäfer
hmmm, dieses Rezept liest sich lecker. Werde es morgen ausprobieren.
margret
das klingt sehr lecker, werde ich gleich ausprobieren, vielen Dank dafür
Gabi
Endlich ein Rezept mit Hirse für meine Diplomarbeit *freu*
Werds mit Erdbeeren machen- schmatz.
Meike
Hallo,
das hört sich wirklich gut an.
Ich würde gerne viel öfter gemahlene Hirse verwenden, habe aber noch nicht verstanden, ob das auch ohne Vorwaschen geht.
Wie macht ihr das mit dem Mahlen der Hirse? Wascht ihr die Hirse vorher?
LG Meike
Micha
Hallo Meike,
ich mahle die Hirse, ohne sie vorher zu waschen. Die Körner sind ja nicht schmutzig, sondern durch das Waschen sollen Gerbstoffe abgewaschen werden, sodass die Hirse nicht bitter schmeckt. Ich finde Hirse aber auch ohne Waschen nicht bitter und deshalb lasse ich es bleiben.
Wenn du die Hirse aber waschen möchtest, kannst du auch versuchen, sie danach in einem kleinen Mixer zu “mahlen”.
LG Micha
Tabea
Hallo Micha!
Verwendest du generell Vollkornhirse oder die aus dem Bioladen.
Dabkeschön und liebe Grüße,Tabea
Micha
Hallo Tabea,
ganz allgemein versuche ich, meine Zutaten alle in Bio-Qualität einzukaufen. Auch die Hirse kaufe ich im Bioladen. Hirse (Rispenhirse) muss, soweit ich weiß, vor dem Verzehr geschält werden, weil die Fruchtschalen nicht essbar sind. Wichtig ist dabei, dass beim Schälen der Keim nicht verletzt wird und die Hirse auch nicht erhitzt wird, da sonst die Qualität gemindert wird. Da ich weiß, dass die Spreewälder Hirse keimfähig ist, kaufe ich immer diese – ohne dafür Werbung machen zu wollen. Du kannst natürlich auch jede andere Hirse nehmen und am besten eine Keimprobe machen. Wie das geht, haben Melanie und Sönke hier beschrieben:
https://vollwert-blog.de/getreidesprossen-ziehen/
Wenn mindestens 90% der Körner keimen, ist die Hirse von guter Qualität.
Braunhirse ist eine andere Hirseart und kann mit der Schale gegessen werden. Sie schmeckt sehr nussig. Ich verwende sie am liebsten roh, z.B. fein gemahlen mit einer zerdrückten Banane vermischt. Zum Kochen eignet sie sich nicht so gut, da die Schale hart bleibt, aber man kann sie (fein gemahlen) ganz gut zum Backen verwenden.
Liebe Grüße, Micha
Tabea
Hallo Micha!
Vielen Dank dir für deine schnelle Antwort.
Ich verwende meist die ganz normale von Alnatura. Ich hatte aber in einem Reformhaus sich mal eine andere gekauft.das war Vollkorn.Diese musste auch deutlich länger kochen.
Im Bioladen gibt es auch noch Goldhirse. Ist diese besser?
Kennst du die normale Hirse von Alnatura?und weißt du,ob diese gut ist?
Vielen Dank dir und lieben Gruß
Micha
Hallo Tabea,
ich habe mal ein bisschen recherchiert, da ich bisher noch nie eine “Vollkornhirse” im Handel gesehen habe. Tatsächlich gibt es Anbieter, die ihre Hirse unter diesem etwas irreführenden Namen verkaufen. “Vollkornhirse” ist aber nichts anderes als “Hirse” oder “Goldhirse”.
Die klassische Speisehirse ist ein sogenanntes Spelzgetreide, d.h. die Hirsekörner sind von einer Schale (Spelze) umhüllt, die nicht genießbar ist und somit von den Körnern entfernt werden muss. Da die Schale nicht essbar ist und somit durch das Schälen keine Vitalstoffe verloren gehen, bewerben manche Anbieter ihre (geschälte) Hirse als Vollkorn.
Als Goldhirse oder Gelbhirse wird die Speisehirse oft bezeichnet, weil die Körner (im Gegensatz zu Braunhirse z.B.) eine goldgelbe Farbe aufweisen.
Die Hirse von Alnatura habe ich noch nicht probiert. Wenn sie aus Deutschland oder Österreich stammt, ist das aber schonmal ein gutes Zeichen. Trotzdem würde ich dir eine Keimprobe empfehlen. Denn durch das Entspelzen gehen zwar an sich keine Vitalstoffe verloren, aber die Keimanlage der Hirsekörner kann dabei beschädigt werden.
Die unterschiedlichen Kochzeiten kommen daher, dass es sehr viele verschiedene Hirsesorten gibt. Die Körner sind mal kleiner, mal größer und mal mehr oder weniger intensiv goldgelb. Welche Sorte drin ist, steht meistens nicht auf der Packung. Durchprobieren lohnt sich, denn die verschiedenen Sorten sehen nicht nur unterschiedlich aus, sondern schmecken auch so. 🙂
Liebe Grüße, Micha
Tabea
Hallo Micha!
Dankeschön für deine vielen und aufschlussreichen Infos.
Ich werde mal eine Keimprobe machen.
Alles Liebe,Tabea
Micha
Da bin ich gespannt, wie die Keimprobe ausfällt – hoffentlich positiv! 😉
Viel Spaß und liebe Grüße
Tabea
Hallo Micha!
Die Keimprobe ist leider negativ ausgefallen. Die Hirse war von Denree. Ich denke die von Alnatura wird auch nicht besser ausfallen. Die Körnchen sehen genau gleich aus.
Liebe Grüße, Tabea
Sabine
Mega lecker! 5 Sterne!
Die Hirse war mir auch im Topf angebrannt, konnte die Masse aber zum Gluck im zweiten Topf retten 🙂 Hätte ich eure Tipps mal vorher gelesen …