Wie ihr bestimmt bereits mitbekommen habt, sind wir schon seit Jahren schwer begeistert von Wildkräutern. Aber was ist so toll an diesen wilden Pflanzen? Um in euch ebenfalls die Begeisterung für Wildkräutern & -früchten zu entfachen, verraten wir euch hier unsere 10 Gründe, aus denen wir Wildkräuter und das Sammeln von Wildkräutern so lieben:
1. Wildkräuter sind super vitalstoffreich
Wildkräuter und Wildobst haben viel mehr Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und andere Vitalstoffe als vergleichbare Kulturformen. Denn anders als gewöhnliches Obst und Gemüse sind Wildpflanzen noch ganz ursprünglich. Sie wurden nicht wie Kulturpflanzen auf Größe und milden Geschmack gezüchtet. Solches “zahmes” Gemüse ist relativ vitalstoffarm. “Wilde Pflanzen” haben dagegen noch ihre ganze wilde Power. Regelmäßig Wildkräuter zu essen, versorgt uns daher mit reichlich Vitalstoffen und fördert so die Gesundheit.
Hier ist ein beispielhafter tabellarischer Vitalstoff-Vergleich von 3 gezüchteten Grünpflanzen mit Brennessel und Löwenzahn:
Vitalstoff* |
Feldsalat |
Spinat |
Grünkohl |
Löwenzahn |
Brennnessel |
Calcium: |
35.00 mg |
126.00 mg |
212.00 mg |
168.00 mg |
713.00 mg |
Magnesium: |
13.00 mg |
58.00 mg |
31.00 mg |
37.00 mg |
80.00 mg |
Eisen: |
2.00 mg |
4.10 mg |
1.90 mg |
3.38 mg |
4.12 mg |
Mangan: |
0.20 mg |
0.47 mg |
0.55 mg |
0.92 mg |
1.26 mg |
Zink: |
0.54 mg |
0.58 mg |
0.33 mg |
0.83 mg |
1.02 mg |
Vitamin A: |
650.00 µg |
781.00 µg |
862.00 µg |
1317.00 µg |
400.00 µg |
Vitamin B1: |
70.00 µg |
110.00 µg |
100.00 µg |
190.00 µg |
200.00 µg |
Vitamin B2: |
80.00 µg |
230.00 µg |
250.00 µg |
170.00 µg |
150.00 µg |
Vitamin C: |
35.00 mg |
52.00 mg |
105.00 mg |
67.78 mg |
333.00 mg |
Vitamin E: |
600.00 µg |
1367.00 µg |
1700.00 µg |
2500.00 µg |
800.00 µg |
* je 100 g frische Blätter laut Nährwertrechner
Gegenüber Salat besitzen Löwenzahn und Brennnessel demnach ein Vielfaches an Vitalstoffen. Nur Spinat und Grünkohl können bei manchen Vitalstoffen mithalten.
2. Wildkräuter bringen Vielfalt in die Küche
Wildobst und -kräuter haben oft mehr Aroma und ganze andere Geschmacksrichtungen als Kulturformen. Dadurch bringen sie nicht nur Vitalstoffe, sondern auch eine geschmackliche Abwechslung ins Essen. Wildkräuter enthalten bspw. noch Bitterstoffe. Bei vielen Gemüsesorten wie Chicorèe, Gurke, Möhre und Spargel wurden die Bitterstoffe gezielt herausgezüchtet. Diese Verarmung an Geschmacksstoffen bedeutet gleichzeitig eine Verarmung bestimmter Vitalstoffe.
Darüber hinaus können die Blüten von bspw. Gänseblümchen, Gundermann, Wiesenschaumkraut, Löwenzahn und Bärlauch für eine schöne Farbkomponente (und natürlich Vitalstoffe) im Essen sorgen.
3. Wir kommen in Beziehung mit der Umgebung
Das Sammeln bringt uns (wieder) mehr in Kontakt mit der Region, in der wir wohnen und leben. Da wir Wildkräuter und -obst ernten möchten, haben wir immer ein Auge auf den Stand der Vegetation. So gehen wir aufmerksam durch die Gegend und schauen was eigentlich alles rundherum wächst, wo es wächst und wann es Saison hat. Jedes Jahr lernen wir neue Pflanzen kennen, die wir bislang übersehen haben. Total faszinierend!
Da wir überall Essen sehen, bewegen wir uns vorsichtig und zertrampeln nicht irgendwelche Pflanzen am Wegesrand. So leistet das Sammeln von Wildkräutern bei uns automatisch einen kleinen Beitrag zum Naturschutz.
4. Wildkräuter brauchen keine Pflege
Wilde Pflanzen gedeihen ganz ohne Pflege. Sie wachsen einfach so und werden kaum von Insekten, Schnecken & Co. verspeist. Ganz anders als die typischen hochgezüchteten Gemüsesorten, die oft sehr aufwändig gehegt und gepflegt werden müssen, damit sie reichen Ertrag bringen und nicht in den Magen von irgendwelchen Tieren wandern.
Viele Gartenbesitzer haben bestimmt Alpträume von ihrem ständigen Kampf gegen die “Gierschplage”. Giersch ist ein weitverbreitetes Wildkraut, das sich über Wurzelausläufer vermehrt und der Schrecken aller Gärtner ist, die dieses “Unkraut” verbannen möchten. Wo Giersch wächst, da bekommt man ihn kaum wieder weg. Selbst wenn man versucht die Pflanzen mit Wurzeln auszugraben, entstehen ständig aus kleinen Wurzelresten wieder neue Pflanzen. (Wer Giersch wirklich weg haben will, muss die Erde am besten sorgfältig durchsieben…)
Aber eigentlich gibt es kaum besseres Gemüse als Giersch. Es lässt sich sowohl wie Spinat als auch wie Petersilie verwenden und wächst mit rasanter Geschwindigkeit. Wir kommen noch nicht mal mit dem Essen hinterher. Solches “pflegeleichtes Gemüse” behalten wir gerne auf unserem Grundstück. 😉
5. Wildkräuter gibt es (fast) überall
Wildkräuter wachsen selbst auf nährstoffarmen Böden. Manche Wildpflanzen bevorzugen sogar besonders mageren Boden und bringen dort reiche Erträge. Bei uns in Worpswede haben wir extrem schlechten Boden – zumindest für den Anbau von gewöhnlichem Getreide, Obst & Gemüse. Trotzdem können wir hier Unmengen an Wildkräutern ernten.
Nicht nur auf dem Lande gibt es Wildkräuter, auch in der Stadt lohnt es sich die Augen offen zu halten. Als wir noch in der Stadt in Osnabrück gewohnt haben, konnten wir so unglaublich viel wild ernten. Über das Jahr bestand unsere Beute neben gängigen Wildkräutern aus Brombeeren, Esskastanien, Kornelkirschen, Vogelkirschen, Felsenbirnen, jungen Lindenblätter uvm.
(Ein wenig solltet ihr aber schon darauf achten, wo ihr sammelt. Wurde vielleicht Gift gespritzt (z.B. an Ackerrändern)? Oder werden Hunde hier ausgeführt? Auch an einer Straße sollte man nicht ernten, um die Belastung durch Autoabgase zu minimieren.)
6. Wildkräuter sind kostenlos
Wildkräuter können wir einfach kostenlos ernten. Sie sind damit perfekt geeignet, um Geld zu sparen und gleichzeitig der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Wer will da noch behaupten gesundes Essen sei teuer!?
Super Foods direkt vor der Haustür gesammelt, sind einfach die besten und günstigsten. 🙂 Selbst mit dem gehypten Moringa können gängige Wildkräuter wie Löwenzahn und Brennnessel mithalten bzw. übertreffen diese Pflanze bezogen auf bestimmte Vitalstoffe sogar:
Vitalstoffe* |
Moringa-Pulver |
Löwenzahn-Pulver |
Brennnessel-Pulver |
Calcium: |
286 mg |
1337.00 mg |
4174.00 mg |
Magnesium: |
32,8 mg |
290.00 mg |
467.00 mg |
Eisen: |
63,4 mg |
25.35 mg |
22.76 mg |
Mangan: |
11,1 mg |
7.30 mg |
7.37 mg |
Zink: |
2,4 mg |
6.59 mg |
5.97 mg |
Vitamin A: |
3019 µg |
6969.00 µg |
1562.00 µg |
Vitamin B1: |
29 mg |
14,3 mg |
11 mg |
Vitamin B2: |
2,0 mg |
1,4 mg |
0,9 mg |
Vitamin C: |
55,7 mg |
239.17 mg |
865.88 mg |
* je 100 g nach Pura Moringa bzw. Nährwertrechner
Zudem kann das Sammeln in der Natur als kostenloser Familienausflug gestaltet werden. Gewöhnlich können Familienausflüge ganz schön ins Geld gehen, wenn man z. B. einen Zoo oder einen Freizeitpark besucht. Unsere Tochter war die letzten beiden Jahre besonders begeistert von der Jagd nach Brombeeren. Wir konnten die Brombeeren kaum so schnell pflücken, wie die wilden Beeren in ihrem Mund verschwanden. Mal schauen, wie sich ihre Begeisterung in den kommenden Jahren entwickelt.
7. Wildkräuter sind super frisch
Vor allem wenn man Wildkräuter im eigenen Garten ernten kann, ist das wilde Grün super frisch. Wir genießen es, seit dem wir auf dem Land wohnen, einfach aus der Küchentür zu fallen und Wildkräuter ernten zu können. Ganz im Gegensatz zu Obst & Gemüse aus dem Laden, welches oft schon ein paar Tage alt ist und durch diese Lagerung bereits an Vitalstoffen eingebüßt hat. Frisch geerntete Wildkräuter haben wirklich noch all ihre Vitalstoffe.
8. Wildkräuter sammeln entschleunigt den Tag
Wir merken es immer wieder: Einfach nach draußen in die Natur zu gehen, entschleunigt unseren turbulenten Alltag mit 2 kleinen Kindern ungemein. Hektik und Stress fallen irgendwie automatisch Schritt für Schritt von uns ab. Zudem steigt unsere Stimmung, wenn wir die ganze wilden Leckereien um uns sehen.
9. Wildkräutern sammeln ist gut für die Gesundheit
Allein schon draußen unterwegs zu sein, bringt frische Luft und die Gelegenheit Sonne zu tanken. Von Pflanzen umgeben zu sein, ist einfach gut für Körper und Seele. Überhaupt ist das Sammeln von Wildkräutern an sich bereits das perfekte Fitness- bzw. Gesundheitstraining: Schnelles Spazierengehen stärkt das Herz-Kreislauf-System. Durch Hinhocken, auf Zehenspitzen stellen und das Pflücken selbst trainieren wir Beweglichkeit und Koordination. Dadurch absolvieren wir ganz nebenbei ein kleines Fitnessprogramm im Alltag.
10. Wildkräuter sind Essen für den Notfall
Wir wollen keine Schwarzmalerei betreiben, aber ganz so rosig sieht die Zukunft der Menschheit momentan nicht aus. Einige Menschen prognostizieren größere Turbulenzen in naher Zukunft. Die Transition-Bewegung geht z.B. davon aus, dass das Erdöl immer knapper wird und der Transport von Nahrungsmitteln irgendwann nur noch eingeschränkt funktionieren wird. Ein Ziel der lokalen Transition-Initiativen ist es daher Ortschaften unabhängiger zu machen und besser auf solche Eventualitäten vorzubereiten. Denkbar wäre auch, dass es auf Grund von Umweltschäden und Treibhausgasen plötzlich zu schweren Unwettern kommt, die größere Ernteausfälle verursachen. Falls es, aus was für Gründen auch immer, zu einer Nahrungsmittelknappheit kommen sollte, hilft es, wenn man weiß welches Grünzeug essbar ist. Auch ohne Nachschub aus dem Supermarkt braucht man dann nicht zu verhungern, schließlich sind wir überall von Essen umgeben. Wildkräuter sind also ideales Essen für den Notfall.
Es muss aber gar nicht die große Katastrophe sein, schon beim kleinen Hunger zwischendurch können Wildfrüchte und -kräuter helfen. Wer die wilden Pflanzen auseinander halten kann und unterwegs oder auf einer Wanderung Hunger bekommt, findet schnell einen Snack am Wegesrand.
Fazit
Ihr merkt: Es gibt kaum etwas besseres als Wildkräuter zu ernten. Der Effekt auf die Gesundheit ist vielfältig und beginnt bereits beim Sammeln.
Rezepte mit Wildkräutern & -früchten
Auf unserem Blog findet ihr bereits einige Rezepte mit Wildkräutern und -früchten:
- Wildkräuter-Salat mit essbaren Blüten
- Brennesselbutter
- Kräuterbutter
- Wildkräuter-Pesto & Wildkräuter-Würzpaste
- Quiche mit Wildkräutern und Spinat
- Brombeermarmelade
- Kornelkirschenmus
- Esskastanien- bzw. Maronen-Champignon-Suppe mit Thymian
Weitere Inspiration
Falls ihr noch mehr in die Materie eintauchen wollt, findet ihr in unserer Bücherecke ein paar Büchertipps.
Seid ihr auch schon im wilden Sammelfieber? Aus welchen Gründen sammelt ihr gerne Wildkräuter? Wir freuen uns über eure Kommentare!
Die Rote IRis
Yay Wildkräuter!
Wenn ich bei meinen Eltern bin dann sammle ich auch immer ne Schüssel Girsch und Löwenzahn für meine Mittagspause in der folgenden Woche.
Bei mir in der Stadt habe ich aber so meine Probleme mit Wildkräutern. Klar, der Stadtwald und die Fluss-Uferstreifen sind nicht weit … aber bisher habe ich dort noch nichts gesammelt. Da habe ich doch zuviel Sorge um Hundehinterlassenschaften, Fuchsbandwurm und dergleichen.
Wie geht ihr mit dem Thema um? Wie entscheidet ihr ob eine Sammelstelle ok für euch ist?
Welche Gebiete meidet ihr? Habt ihr erfahrungswerte wo besonders gerne Gassi gegangen wird?
lg
Iris
Melanie und Sönke
Hallo Iris,
bei uns auf dem Grundstück sammeln wir ohne große Sorgen. Wobei wir auch schon einen Hund von Nachbarn bei uns gesichtet haben. Als wir noch in der Stadt gewohnt haben, haben wir eher abseits der gängigen Wege sowie in unserem eingezäunten Schrebergarten geerntet. Auch bei höher wachsenden Blättern von Bäumen (Linde und Buche) haben wir ohne Sorgen gesammelt.
Vor Fuchsbandwurm haben wir keine allzu großen Sorgen. Fuchsbandwurm ist unserer Einschätzung nach eher für Tierbesitzer und Menschen, die mit Füchsen in direkten Kontakt kommen eine Gefahr. Wir haben eher Angst vor Zecken und deren Krankheiten.
Liebe Grüße
Esther
Hallo Iris,
als wir noch keinen eigenen Garten hatten, habe ich mir Giersch, Brennessel und Co. in einem Topf auf dem Balkon gezogen.
Liebe Grüße Esther
Miss Green
Oh ja, der Giersch! Bei uns wächst er auch wie wild, wir versuchen, ihn ein wenig im Zaum zu halten, aber das ist wirklich schwierig. Werft ihr den wirklich einfach in die Pfanne, wie Spinat? Das habe ich noch nie getestet, wir essen ihn bisher nur roh im Salat mit. Dadurch verbrauchen wir halt keine großen Mengen.
Giersch-Schupfnudeln habe ich schon probiert, auch nicht übel! 🙂
Melanie und Sönke
Wir haben kürzlich versucht Giersch aus einem Gemüsebeet zu verbannen. Gerade kommen überall wieder kleine neue Blättchen zum Vorschein…
Ja, Giersch werfen wir gerne in Kombination mit anderen Wildkräutern in die Pfanne wie Spinat. Wir haben ihn aber auch schon wie Petersilie über das Essen gestreut und in einen grünen Smoothie gegeben.
Liebe Grüße
Esther
Ich brauche auch dringend Nachhilfe in Sachen Wildkräutern. Gestern sah ich aus unserem Komposthaufen etwas wachsen, das Bekannte als Brennnessel identifizierten. Oh super, dachte ich, da mache ich mir gleich einen Smoothie draus.
Als ich diesen später trank, musste ich feststellen, dass die vermeintliche Brennnessel Zitronenmelisse war . Ich hatte beim Pflücken natürlich Handschuhe an und hab deswegen nicht gemerkt, dass die “Brennnessel” nicht “brannte” .
Muss doch nochmal mein digitales Wildkräuterbuch zücken…..
Die rote Iris: ich pflücke auch nichts in der Stadt. Hier laufen viele Füchse rum, und das Risiko ist mir dann doch zu groß. Dann muss man eben vorlieb nehmen mit dem, was im Garten wächst.
Ich habe letztens gelesen, dass man mit Löwenzahn vorsichtig sein soll, weil es das Lösen von Blasen- und Nierensteinen fördert. Die schrieben, eine halbe Handvoll davon seien genug für einen Smoothie.
LG,
Esther
Melanie und Sönke
Hallo Esther,
bevor man etwas in den Smoothie wirft, sollte man sicher sein, was es ist. Daher ist es gut schon beim Sammeln die Blätter zu probieren. Was einem nicht schmeckt, sollte man dann besser nicht sammeln. Was man nicht mag, ist entweder gerade nicht das Richtige für einen oder tatsächlich ungenießbar bzw. giftig. Giftiger Fingerhut soll pur z.B. grauenhaft schmecken, in einem Smoothie kann der Geschmack aber durchaus untergehen…
Viele Wildkräuter regen die Ausscheidungsorgane an. Deshalb werden sie gerne zur Frühjahrskuren oder zur Entgiftung genutzt. So gesund Wildkräuter auch sind, sollte man besser nicht täglich die Gleichen essen. Man sollte sich auch besser vorsichtig herantasten und ausprobieren wie der Körper reagiert bzw. was einem schmeckt. Den bitteren Löwenzahn mag z.B. nicht jeder.
Weiterhin viel Spaß beim Wildkräuter ernten!
Liebe Grüße
Steffi Schwaß
hallo ihr lieben,
ich bin heute wegen meinen gelenkchmerzen bei einem ayurvedaarzt gewesen.
mein körper bzw.leber ist zu übersäuert und ich soll mich basisch ernähren.
meinen ph wert täglich über mehrere wochen testen,aufschreiben usw.
ist die brukerernährung basisch?
das ist sehr umfangreich mit der basischen ernährung, wenn ich mich so belese dann bin ich ja mal eben ein veganer???
warte auf schnelle antwort…..liebe grüße steffi
Melanie und Sönke
Hallo Steffi,
die vitalstoffreiche Ernährung nach Dr. Bruker erfüllt unseres Wissens die Kriterien einer Basen-Ernährung. Die vitalstoffreiche Vollwertkost ist also basisch.
Die Basen-Ernährung basiert auf Beobachtungen aus den Anfängen der Ernährungswissenschaft, bei denen im Labor Lebensmittel verbrannt und dann ihr pH-Wert gemessen wurde. Diese Beobachtungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts haben kaum Aussagekraft und können nicht auf den Menschen übertragen werden. Zum einen weil unser Körper das Essen nicht verbrennt, sondern chemisch aufschließt. Zum anderen weil beim Verbrennen fast nur Mineralstoffe und Spurenelemente übrigbleiben. Alle anderen Nähr- und Vitalstoffe werden nicht berücksichtigt. (Abgesehen von den Mineralstoffen und Spurenelementen, die diese enthalten.)
Zunächst dachte man dass der Körper nur Brennstoffe in Form von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten brauchen würde. Die Beobachtungen, die zur Basen Ernährung führten waren demnach wichtige Schritte um sich von dieser falschen Vorstellung zu lösen. Allerdings ist auch die Vorstellung der Basen Ernährung zu einfach. Problematisch an der Basen-Ernährung ist, dass nur ein Aspekt betrachtet wird, nämlich der pH-Wert der Asche bzw. dem Urin. Das greift genauso zu kurz, wie wenn man nur die Auswirkung der Nahrung auf den Blutzuckerspiegel betrachtet oder den Fettgehalt der Nahrung berücksichtigt.
Die grundsätzlichen Empfehlungen der Basen Ernährung sind dennoch gut: Viel Obst und Gemüse essen, dafür wenig Fleisch, Milchprodukte, Auszugsmehle und Fabrikzucker. Wenn man allerdings nicht aufpasst, kann man aus der Basen-Ernährung falsche Schlussfolgerungen ziehen:
Veganerin brauchst du bei einer Basen-Ernährung nicht zu werden. Dennoch liegt der Fokus auf reichlich naturbelassenen Pflanzen. Das ist in einer Vollwerternährung nicht anders. Auf jeden Fall solltest du unbedingt Fabrikzucker meiden.
Liebe Grüße
Alem
Hey, super interessanter Artikel. Gerade die Tabelle mit den Nährstoffen vom “Unkraut” gegenüber den gezüchteten Pflanzen hat mich echt beeindruckt. Ich habe auch schon begonnen mich über Wildkräuter schlau zu machen und kann hoffentlich schon bald regelmäßig “auf die Jagd” gehen 🙂
Was mich noch interessieren würde (vielleicht kennt ihr da ein Beispiel?), ob eine vegane Rohkost mit Fokus auf Wildkräutern für den Menschen möglich wäre? Dann müsste man zwar Unmengen essen um auf die benötigten Kalorien zu kommen, aber unsere nächsten genetischen Verwandten – die Bonobos – machen das ja auch so 😉
Melanie und Sönke
Solange die Ernährung reich an Wildkräutern ist, aber nicht nur aus Wildkräutern besteht, sollte es keine Probleme geben. Einige Rohköstler ergänzen nach einer Zeit reiner Rohkost ihre Ernährung z.B. um gekochte Komponenten wie Reis, Kartoffeln und Hülsenfrüchte, um wirklich ausreichend mit Kohlenhydraten und Eiweiß versorgt zu sein. Es gibt im deutschsprachigen Raum einige Rohköstler, die auf reichlich Wildkräuter setzen, wie z.B. Ralf Brosius. Vielleicht kannst du dich dort inspirieren lassen. In der Rohkost-Zeitschrift die Wurzel und auf Germany goes raw findest du bestimmt noch mehr Menschen, die einen hohen Wildkräuter-Anteil in ihrer Ernährung haben.
Liebe Grüße