Letztes Wochenende fanden wie von uns angekündigt in Wilstedt die 14. Oliven-Abholtage statt. Bei den “Olivenöl-Abholtagen” handelt es sich um einen “Markt des Genusses”, wo kleine Erzeuger von Olivenölen aus dem Mittelmeerraum ihre frischen kalt gepressten Olivenöle zum Probieren und Kaufen anbieten. Neben der Verkostung von Olivenöl laden noch weitere Stände auf dem Ölmarkt zum Naschen ein. Es gibt viele hochwertige Spezialitäten kleinerer Betriebe, die z. B. Gewürze wie schwarzen Urwaldpfeffer, ungewöhnliche Kräuterpflanzen, Curries, mediterrane Weine und noch vieles mehr anbieten. Der geschmackliche Unterschied zum gewöhnlichen Supermarktangebot ist enorm.
Leider herrschten am Sonntag für Anfang Mai “arktische” Temperaturen, so dass wir ziemlich durchgefroren sind. Die niedrigen Temperaturen hatten aber auch ihre positive Seite: Erst um die Mittagszeit wurde es deutlich voller auf dem Markt. So konnten wir am Vormittag alle Stände noch gut erreichen und jede Menge naschen :-).
Olivenöl-Vielfalt
Insgesamt gab es über 10 verschiedene native Olivenöle aus Griechenland, Italien und Spanien zu probieren. Darüber hinaus konnten zusätzlich noch 10 natürlich aromatisierte Olivenöle wie Thymian-, Rosmarin-, Orangen- oder Café-Olivenöl getestet werden.
Die Olivenöle konnten zentral an einem großen Zelt durchprobiert werden. So war ein direkter Vergleich der Öle möglich. Zudem hatte jeder Olivenöl-Produzent (Oliviers und Olivieres) einen eigenen Ausstellungsstand. An diesen Ständen konnten wir Gespräche mit den Oliviers führen und neben Olivenöl pur, auch kleine Kostproben von Speisen (Löffelmenüs) mit dem jeweiligen Olivenöl probieren. Es gab herzhafte Löffelmenüs wie z. B. Zuckerschoten und -erbsen mit Harissa und Peperoncini und auch süße Varianten wie z. B. griechischer Joghurt mit Melone und Sprossen. Faszinierend, zu welchen Speisen Olivenöl schmeckt. Allen Oliviers standen Dolmetscher zur Seite. So konnten wir problemlos nachfragen, ob wir Fotos für unseren Blog schießen durften ;-).
Unsere diesjährigen Lieblingöle
Nach unserer ausgiebigen Ölverkostung waren die beiden Olivenöle Nummer 23 und 27 (in der fruchtigen Variante) unsere Favoriten. Beide Öle kommen aus Griechenland und haben eine grasige Geschmacksnote.
Olivenöl No. 23
Das Olivenöl Nummer 23 stammt aus der Region Korinth auf dem Peloponnes in Griechenland. Es hat eine milde grasige Note, etwas Schärfe und insgesamt ein sehr ausgewogenes Aroma. Der Olivier Dimitrios Sinanos war mit seiner Familie am Stand vertreten. Trotz des kalten Wetters herrschte am Stand eine sehr herzliche Stimmung.
Hier konnten Besucher auch für eine moderne Ölmühle spenden, damit Dimitrios Sinanos zukünftig sein Olivenöl selbst pressen kann. Auf diese Weise würde er unabhängiger und könnte selbst direkt Einfluss auf die Qualität des Pressvorgangs nehmen. Leider kostet eine entsprechende Ölmühle ca. 50.000 Euro. Insbesondere in den momentan sehr angespannten wirtschaftlichen Zeiten in Griechenland ist es schwierig entsprechendes Geld zusammen zu bekommen. Daher hat arteFakt eine Spendenaktion für diese Ölmühle ins Leben gerufen.
Da es um unser Lieblingsöl ging, fiel es uns leicht für die Ölmühle zu spenden. Als Dank für unsere 5 Euro Spende bekamen wir ein traditionelles noch warmes Hefegebäck aus Brotteig (Tiganopsomo) mit rotem Weintraubensirup (Petimesi). Dies war sehr lecker, aber nicht ganz vollwertig ;-). Wer auch “griechische Wirtschaftshilfe von unten” leisten möchte, kann weiterhin über die Website von arteFakt spenden.
Olivenöl No. 27
Das Olivenöl Nummer 27 stammt aus der Kooperative ELEONAS aus Messenien in Griechenland. Von diesem Olivenöl gibt es dieses Jahr zwei Varianten: eine frühe Pflückung, die einen sehr scharfes herbes Aroma besitzt und eine zwei Wochen spätere Ernte, die ein sehr fruchtiges Aroma mit vielen Geschmacksnuancen besitzt. Echt erstaunlich, dass so ein kurzer Unterschied im Erntezeitpunkt zu so großen Geschmacksunterschieden führt. Am Stand von Nummer 27 war es übrigens lustig und locker: Die “Jungs” von der Kooperative haben Melanie gleich die intensive Variante angeboten und Wetten darüber abgeschlossen, ob sie beim Probieren das Gesicht verziehen wird ;-).
Weitere Highlights
Positiv überrascht waren wir dieses Mal auch von der Größe und Vielfalt der sonstigen Stände. Gefühlt gab es diesmal deutlich mehr Stände als letztes Jahr.
Sönke konnte wieder seiner Kräuterleidenschaft frönen ;-). Diesmal hat er Borretsch, Hirschhornwegerich, thailändisches Basilikum und vietnamesischen Koriander erstanden.
Gegen die Kälte half es Pepperoni-Spezialitäten von mild bis höllisch scharf zu probieren, die ein warmes Gefühl im Bauch entstehen ließen ;-).
Für Kaffee-Liebhaber gab es diesmal sogar zwei Stände. Zum einen war die kleine Kaffeerösterei de koffiemann aus Lilienthal vertreten. Diese stellt in traditionellem schonenden Röstverfahren erlesene Kaffeesorten. Zum anderen konnte Espresso von 12 Pounds probiert werden. 12 Pounds arbeiten ähnlich wie arteFakt direkt mit ausgewählten kleineren Erzeugern zusammen, um Produkte von höchster Qualität und Geschmack anbieten zu können.
Wer lieber Tee mag, konnte die drei Darjeeling-Sorten der Teekampagne testen. Die Teekampagne konzentriert sich ausschließlich auf die Teesorte Darjeeling, um diese in höchster Qualität zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können.
Auch Kinder brauchten sich auf dem Ölmarkt nicht zu langweilen. Für sie gab es z. B. eine Strohhüpfburg und die Möglichkeit Bernsteine zu schleifen.
Ausblick: Herbstmarkt im September
Am Sonntag, den 30. September 2012, geht es in Wilstedt weiter mit kulinarischen Köstlichkeiten. Dann findet der arteFakt-Herbstmarkt “Apfel und Erdapfel” statt. Hier könnt ihr unter anderem fast vergessene Äpfel- und Kartoffelsorten probieren. Auch wenn im Herbst typischerweise keine Oliviers anwesend sind, können die Olivenöle wieder verkostet werden.
[…] hochwertigen Olivenölen einsetzen. Vor einiger Zeit hatten wir schon über die so genannten Olivenöl-Abholtage berichtet, die von arteFakt einmal im Jahr in Wilstedt bei Bremen veranstaltet werden. Dort kann man direkt […]