Wir wünschen euch ein frohes neues Jahr! Seid ihr gut ins neue Jahr gestartet? Auch im Jahr 2016 wollen wir unsere kulinarisches Wochenende-Tradition fortsetzen und von unseren kulinarischen Abenteuern berichten. Am ersten Wochenende des Jahres war unser Kochen von Improvisation und Kohl geprägt 😉 .
Samstag, 3. Januar: Kohl, Kohl, Kohl…
Am Samstagmorgen werkeln Sönke und Töchterchen gemeinsam in der Küche und bereiten unser Frühstück zu. Melissa hilft schon fleißig mit, indem sie z. B. geschnittenes Obst ins Schälchen gibt.
Als guten Vorsatz fürs neue Jahr haben wir uns vorgenommen mehr Fermentiertes zu essen. Dafür haben wir z. B. Sauerkraut in unserem großen Bottich angesetzt, das gerade reift und fleißig vor sich hin blubbert. Zudem experimentiert Sönke damit Apfelessig selbst herzustellen. Das erstaunlich einfache Rezept haben wir kürzlich in der neuen Gesundheitszeitschrift “carefully” entdeckt. Anders als bei sonstigen Essigrezepten muss nicht extra erst Wein hergestellt werden. Wir werden noch berichten, ob das Experiment gelungen ist.
Am Vormittag gehen Sönke und Melissa im Biomarkt einkaufen. Unsere Kleine ist wieder mit ihrem Einkaufswagen durch den Biomarkt gestiefelt, hat Hefe aus dem Kühlregal genommen und an der Käsetheke ein Stück Käse genascht.
Außerdem hat sich unsere Tochter beim Einkaufen Nudeln ausgesucht und möchte diese am liebsten sofort essen. (Papa hat natürlich darauf geachtet, dass es sich um Nudeln aus Vollkornmehl handelt.) Also beschließen wir zum Mittagessen Nudeln mit Sahnesauce zu kochen. Da Kohlreste wegmüssen, entscheiden wir uns für eine dreierlei Kohl-Sahne-Pfanne (mit China-, Spitz- und Weißkohl). Leider stellen wir während der Zubereitung fest, dass unsere Sahne nicht mehr gut ist. Also wird dank rohköstlichem Mandelpüree aus der geplanten Kohl-Sahne-Pfanne eine Kohl-Mandelsahne-Pfanne. Dazu essen wir einen gemischten Salat. Da unsere Tochter sehr großen Hunger hat, braucht sie sofort die Nudeln. Also isst sie als Vor-Mittagessen schonmal Nudeln ohne Sauce auf ihrem Lernturm.
Nach dem Mittagessen spielt unsere Tochter in der Küche mit Pfanne und Zwiebeln anstatt Mittagsschlaf zu halten. Irgendwann fängt sie sogar an die Zwiebeln zu schälen. Eigentlich perfektes Training für die Feinmotorik. Nur langsam wissen wir gar nicht mehr, was wir mit den vielen geschälten Zwiebeln anstellen sollen 😉 .
Zu Silvester hatten wir mit selbst hergestellter Limonade aus frischem Kurkuma & Honig angestoßen. Die Limo war erstaunlich lecker und wir genießen die Reste. Nur sollte man den Kurkuma nicht mit bloßen Fingern raspeln. Sönkes Hände waren mehrere Tage gelb davon…
Am Nachmittag wollen wir Kuchen für unseren Besuch am Sonntag backen, stellen jedoch fest, dass unsere Dinkelvorräte so gut wie alle sind. Eigentlich dachten wir noch ein Paket da zu haben, aber eine weitere Packung lässt sich einfach nicht in unserem Vorratsschrank finden. Bei dem Regenwetter draußen haben wir keine große Lust nochmal einkaufen zu gehen. Also muss Plan B her: Anstatt eines geplanten Apfel-Chai-Kuchens backen wir also unsere Lieblingskekse – Hafer-Dinkel-Kekse gewürzt mit Lebkuchengewürz. Ein Keks schafft es allerdings nicht in den Ofen und wird direkt beim in den Ofenschieben von Töchterchen vom Blech geschnappt und verspeist.
Aus dem kläglichen Dinkelrest bereiten wir zusätzlich noch unsere Schoko-Muffins mit selbst geernteten und gefrorenen Brombeeren & Johannisbeeren zu. Da allerdings der Dinkel nicht mehr reicht, füllen wir den Rest noch mit Buchweizenmehl auf.
Während wir Abendessen zubereiten, übt sich unsere Tochter auch schon mal am Kochen und füllt einen Topf mit Allerlei, was sie so finden kann.
Unser Abendessen bestand aus einem wilden Mix aus übriggebliebenem Essen wie restliche Kohlpfanne mit Nudeln vom Mittagessen, Reis vom Vortag angebraten mit Rotkohl, Bohnenbratlinge von Silvester usw. Melanie beschwert sich etwas übers Abendessen, da es ihr eindeutig zu kohlig ist…
Vorm Schlafengehen weichen wir noch Mungobohnen für den nächsten Tag ein und setzen Brokkolisprossen an.
Sonntag, 3. Januar: Viele Improvisationen beim Essen kochen
Die nicht immer ganz vollwertigen Weihnachtstage hat Sönke leider nicht so gut überstanden. Bei Sönke zeigt sich ein leichter Ausschlag im Gesicht. Um den Ausschlag nicht noch zu verschlimmern und schnell abheilen zu lassen, gibt es bei uns gerade eine histaminarme Kost mit entzündungshemmenden Zutaten. Kohl scheint Sönke besonders gut zu tun, daher hat er gerade eine “Kohlphase”. Was so viel heißt wie dreimal am Tag Kohl – auch zum Frühstück.
Das ist aber weniger schlimm, als es sich anhört. Denn die Kohl-Smoothies zum Frühstück sind erstaunlich lecker. Für den heutigen Rotkohl-Smoothie kommen eine Banane, ein Apfel, frischer Rotkohl, etwas rohköstliches Mandelpüree und frisches Kurkuma in den Thermomix und werden für 2 Minuten auf höchster Stufe püriert. Das Ergebnis ist ein “grüner” violetter Smoothie, den auch Töchterchen begeistert trinkt. Obwohl der Smoothie schmeckt, isst Melanie nach dem kohligen Samstag lieber Frischkorn-Müsli mit frisch geflockten Haferflocken.
Zum Mittagessen erwarten wir Besuch von Freunden aus aller Welt, die gerade in Deutschland zu Besuch sind. Eigentlich wollten wir Pitataschen zum Selbstfüllen backen. Aber da es uns an Dinkel mangelt, entscheiden wir uns für Kartoffelspalten mit Sesam. Bei der Zubereitung vom Mittagessen kommen wir jedoch etwas ins Schwitzen. Nicht wegen der größeren Mengen, sondern da wir eingeplante Zutaten nicht verwenden können.
Der Sauerrahm, aus dem wir eigentlich schnell zwei verschiedene Dipps zu den Kartoffelspalten zusammenrühren wollten, hat eine komische Farbe am Boden. Wir sind uns nicht sicher, was das ist und werfen den Sauerrahm lieber weg. Aber was nun? Wir schauen uns erst etwas ratlos an. Aber dann sprudeln die Ideen:
- Wir weichen schnell 150 g Cashewkerne ein, für eine Cashew-Sour-Cream nach einem Rezept vom Blog “Earthsprout”.
- Aus einem Teil der vormittags gekochten Mungobohnen bereiten wir eine Bohnendipp zu, den wir mit Kreuzkümmel und Koriander würzen.
- Und Feta zerdrücken wir mit einer Gabel, vermengen noch klein gehackte getrocknete Tomaten und ein paar Kräuter darunter. Fertig sind unsere drei improvisierten Dipps! Puuh!
Das Mittagessen (Kartoffelspalten, Gemüsesticks, Rotkohlsalat, grüner Salat, die drei Dips) kommt sehr gut an, auch die Kinder langen ordentlich zu. Wir sind froh, dass wir uns entschieden haben zwei Backbleche mit Kartoffelspalten zuzubereiten. Die mehr als zwei Kilo Kartoffeln sind ratzfatz alle.
Nach der ganzen Mittagessen-Improvisation sieht unsere Küche sehr wild aus! Mit Unterstützung räumen wir daher lieber erstmal unsere Küche auf.
Nach einer wilden Kissenschlacht der Kiddies, Memory-Spielen & Co. meldet sich am Nachmittag so langsam bei allen der Hunger. Wir servieren unsere Schoko-Muffins und Hafer-Dinkel-Kekse. Ein Freund hat Neujahrswaffeln (gebacken von seiner Mum) und selbst gemachte japanische Dorayaki mitgebracht, eine japanische Spezialität aus pfannkuchenähnlichem Teig gefüllt mit roter Bohnenpaste.
Melissa ist vor allem begeistert von den knusprigen Waffeln. Also sind wir jetzt am Überlegen, ob wir uns ein Zimtwaffeleisen gönnen sollten (bestimmt auch toll für den Sommer 🙂 ). Ein Rezept für vollwertige Zimtwaffeln haben wir sogar schon, denn vor kurzem hat uns eine liebe Blogleserin in einem Kommentar ein lecker klingendes vollwertiges Rezept für Zimtwaffeln verraten.
Nach dem opulenten Kaffeetrinken sind wir abends nicht allzu hungrig. Da wir noch Hirse und Mungobohnen übrig haben, bereiten wir daraus Bratlinge zu. Dazu essen wir als Frischkost ein paar Gemüsesticks. Sönke übt sich im einhändig Schneiden ohne das Gemüse festzuhalten, da Töchterchen unbedingt auf seinen Arm möchte.
Das war unser etwas improvisiertes und kohllastiges kulinarisches Wochenende. Irgendwie hatten sich die Milchprodukte diesmal gegen uns verschworen, außerdem sollten wir besser unsere Vorräte vor dem Einkaufen überprüfen 😉 .
Ursula
Hallo ihr Lieben,
das finde ich jetzt lustig: auch wir wollten mehr Fermentiertes zubereiten, vor allem Sauerkraut und Essig :-). Sauerkraut hab ich vor ein paar Wochen mal in einem Einmachglas angesetzt. Jetzt überlegen wir uns einen Gärtopf zuzulegen. Könnt ihr euren Gärtopf (ist das der von Unimet?) empfehlen? Ich war bei meinem ersten Sauerkraut erstaunt wieviel Kohl man für so ein Glas braucht.
Bei Maren Bustorf-Hirsch (“Einlegen – Einkochen-Trocknen” aus dem Falken Verlag, 1996) fand ich ein Rezept zur Herstellung von Essig aus frisch gepresstem Saft. Sie empfiehlt allerdings auch Essigkulturen zuzugeben. Wie habt ihr das gemacht?
Ich finde es prima wie ihr Melissa in die Essenszubereitung einbindet. So erwirbt sie Kompetenzen fürs Leben. Wenn man Kinder selbst machen lässt bleiben sie nämlich auch dran und sie merken was sie können. Ich habe schon mal in einer Schule Koch- und Backkurse gegeben. Kinder die vorher meinten: “Ich ess aber kein Gemüse!” saßen hinterher fröhlich futternd in der Runde und konnten auf die Frage ob es schmecke nur eifrig nicken, weil der Mund so voller Gemüse war… Man sollte nur nicht betonen wie gesund Gemüse ist, dann denken viele Leute nämlich das sei der Hauptgrund Gemüse zu essen und dann könne es ja nicht schmecken. Ich hab damals gemeint, das sei aber schade, dass da mancher kein Gemüse esse, dann entgehe denen ja was!
Euch ein glückliches und gesundes Jahr voller wundervoller Momente!
Es ist immer wieder schön von euch zu lesen!
Liebe Grüße
Ursula
Melanie und Sönke
Hallo Ursula,
am Gärtopf steht kein Markenname, daher wissen wir nicht von welchem Hersteller der Gärtopf stammt. Sönke hatte sich diesen schon zu Studienzeiten gekauft. Die letzten Jahre haben wir diesen leider im Keller verstauben lassen…
Das Ansetzen vom Essig war ganz einfach: Wir haben Äpfel kleingeschnitten, diese in ein großes Glas gegeben und mit Wasser aufgefüllt. Außerdem haben wir noch Honig ins Wasser reingerührt (laut Rezept kommen 6 EL Honig auf 1 Liter Wasser). Dann haben wir täglich umgerührt und nach einer Woche das ganze durch ein Sieb gegossen und in ein neues Glas umgefüllt. Danach soll alles noch 6 Wochen reifen. Wir sind gespannt auf das Ergebnis. Das Glas haben wir die ganze Zeit mit einem Mulltuch verschlossen.
Wir freuen uns riesig, dass unsere Kleine kulinarisch total offen ist und so gerne mithilft. Letzte Woche stand sie auf ihrem Lernturm: In der einen Hand ein restlicher Schoko-Muffin vom Wochenende und in der anderen anderen Hand ein Stück Möhre. Beides hat sie mit großer Wonne parallel gegessen 🙂 .
Liebe Grüße
Eva
Hallo ihr lieben 3!
Mal wieder ein sehr liebevoller und interessanter Beitrag eurerseits! Danke dafür!
Besonders hellhörig wurde ich bei dem Part über die histaminarme Kost, da ich selbst Schuppenflechte habe. Was sind denn besonders entzündungshemmende Zutaten, die Sönke gerade zu sich nimmt?
Liebe Grüße,
Eva
Melanie und Sönke
Hallo Eva,
herzlichen Dank für dein Lob!
Bezüglich Histamingehalt und gesteigerter Histaminaufnahme durch Lebensmittel richten wir uns nach folgender Liste: http://www.mastzellaktivierung.info/downloads/foodlist/11_FoodList_DE_alphabetisch_mitKat.pdf
Aus gleicher Quelle gibt es auch noch folgende Übersicht: http://www.histaminintoleranz.ch/downloads/SIGHI-Merkblatt_histaminarmeErnaehrung.pdf
Entzündungshemmende Zutaten, die bei Sönke eine gefühlt positive Wirkung zu haben scheinen, sind Kohl (vor allem Rotkohl und Weißkohl), sowie Kurkuma. Es hilft bei Sönke auch Weißkohlblätter mit einer Gabel zu kratzen und auf entzündete Hautpartien zu legen (eigentlich ein Tipp bei entzündeten Brustwarzen beim Stillen von unserer Hebamme 😉 ).
Liebe Grüße
Miss Green
Hey, da hattet ihr ja ein turbulentes Wochenende!
Auf die Idee, Rotkohl in den Smoothie zu werfen, bin ich noch nie gekommen. Bei Gelegenheit probiere ich das aus.
Sehr lustig, dass ihr auch Apfelessig macht! Wir hatten im Herbst so viele Äpfel, dass ich es auch ausprobiert habe. Es war wirklich einfach und hat einwandfrei geklappt. http://blog.miss-green.bio/2015/10/apfelschwemme-im-september/ Allerdings finde ich den selbstgemachten Essig vom Geschmack her nicht so fruchtig wie gekauften. Im nächsten Herbst starte ich da aber bestimmt noch einmal einen Versuch!
Habt ihr außer Sauerkraut auch anderes fermentiertes Gemüse schon einmal ausprobiert?
Grüße, Melanie
Melanie und Sönke
Hallo Melanie,
auch Sönkes Schwester ist ganz begeistert vom Rotkohl-Smoothie.
Genauso wie du es beschrieben hast, haben wir unseren Apfelessig auch angesetzt. Sind schon gespannt auf den Geschmack.
Letztes Jahr haben wir viel mit Kimchi experimentiert, da wollen wir unbedingt noch ein Rezept posten.
Liebe Grüße
Katja
Ich habe schööööön gelacht… das sind die tage, die man nicht vergisst.
Grüß euch lieb!
Melanie und Sönke
Ganz viele liebe Grüße auch an dich 🙂 !
Tatjana
Hallo ihr drei,
das ist ein sehr schöner Beitrag, und eure Melissa ist echt süss und so eine tolle Helferin! Die Gerichte sehen sehr lecker aus!
Melanie und Sönke
Hallo Tatjana,
Dankeschön 🙂 ! Wir finden es auch immer wieder erstaunlich, wie enthusiastisch Melissa mithilft. Letzte Woche haben wir Pizza gebacken: Da hat sie erst Hefe zerkrümelt, dann das Hefewasser verrührt, den Teig mit geknetet, den Teig ausgerollt, Tomatensauce & Belag auf der Pizza verteilt und dann noch die Salatblätter für unseren Salat kleingerupft. Ihr Eifer war zu süß und sie war tatsächlich eine richtig gute Hilfe.
Liebe Grüße
Katja
Hallo ihr drei,
schön, wieder von euch zu lesen.
Da habt ihr ja super improvisiert, trotz der Pannen 🙂
Die Nudel-Kohl-Sahne Pfanne klingt sehr lecker. Bei mir gibt es gerade Nudeln mit Chili-Möhren, auch mit Sanhesauce. Die Kohl-Variante muß ich unbedingt probieren.
Melanie und Sönke
Hallo Katja,
Chili-Möhren haben wir noch nicht ausprobiert, klingt aber gut. Nur zu scharf darf es bei uns gerade nicht sein, da unsere Kleine kein scharfes Essen mag.
Liebe Grüße
karo
also zuerst : der lernturm ist klasse und sie ist ne echte kleine küchenfrau- dank eurem mut sie alles tun zu lassen !!!!
zweitens eine frage: warum klappte bei euch fermentiertes? während die histminliste z.b. sauerkraut und auch essig mit rot markiert ???
drittens noch eine frage: ist creme fraiche tiereiweissfrei ??? oder ist das rezept die variante von mama ???
so jetzt geh ich die histaminlinks durchforsten…. da auch kohl bei meinen sohn nicht klappt ;o(
tschü mit einen besondern klasse eltern siegel
karola
Melanie und Sönke
Hallo Karola,
Dankeschön 🙂 !
Der Lernturm war wirklich die beste Investition 🙂 ! Unsere Kleine schiebt sich diesen mittlerweile direkt dorthin, wo sie gerade mithelfen möchte.
Als Sönke die akute Histaminreaktion hatte, hat er nichts Fermentiertes gegessen, also keinen Essig, kein Sauerkraut und z. B. auch keine Sojasauce. Wenn er diese Sachen sonst isst, hat er keine Probleme. Wir wollten Sauerrahm verwenden, dieser gilt als tiereiweißfrei genauso wie Crème fraîche.
Liebe Grüße